Corona trotz Impfung / Telefonat mit Putin
Buenos Aires (dpa/mc) - Präsident Alberto Fernández ist nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet worden, obwohl ihm bereits vor Wochen der russische Impfstoff Sputnik V gespritzt wurde. Der ernüchternde Testbefund habe ihn ausgerechnet an seinem 62. Geburtstag ereilt, schrieb der Staatschef in der Nacht zu Samstag auf Twitter. Aufgrund seiner Kopfschmerzen und erhöhten Temperatur von 37,3 Grad habe er sich zunächst einem Antigen-Test unterzogen und nach dem positiven Ergebnis in Quarantäne begeben. Im Anschluss habe er einen genaueren PCR-Test vornehmen lassen, der den Befund bestätigte.
Fernández war nach Angaben seines Büros Anfang des Jahres in einer Klinik in Buenos Aires mit dem russischen Corona-Vakzin Sputnik V geimpft worden (wir berichteten). Das staatliche russische Gamaleja-Forschungsinstitut, das Sputnik V entwickelt hat, erklärte auf Twitter, Sputnik habe eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent, schütze aber in allen Fällen vor einem schweren Krankheitsverlauf. „Wenn die Infektion tatsächlich bestätigt ist und auftritt, stellt die Impfung eine schnelle Genesung ohne schwere Symptome sicher.“
Am Montag meldete sich kein Geringer als Russlands Präsident Wladimir Putin telefonisch bei Fernández, um sich nach dessen Gesundheitszustand zu erkundigen. Der argentinische Staatschef erklärte bei der Gelegenheit, bislang noch keine Symptome aufzuweisen, was er der Wirksamkeit des russischen Vakzins zuschrieb.
Fernández äußerte sich insgesamt sehr zufrieden mit dem Einsatz von Sputnik V in Argentinien. Nebenwirkungen seien bislang nicht bekannt. Er unterstrich den Wunsch, weiterhin den Impfstoff aus Russland importieren zu wollen und ihn in regelmäßigen Flügen aus Moskau abholen zu lassen.
Putin sicherte Nachschub zu. Der russische Präsident bekräftigte zudem den Wunsch, die bilateralen Beziehungen über den gesundheitspolitischen Bereich hinaus vertiefen zu wollen. Er erneuerte in diesem Kontext seine Einladung an Fernández, zum Staatsbesuch nach Russland zu reisen.
Am Dienstag kam unterdessen ein weiterer Sonderflieger der staatlichen Fluggesellschaft „Aerolíneas Argentinas“ von seinem Flug in die russische Hauptstadt zurück nach Ezeiza. An Bord waren 497.745 Dosen Sputnik V.
Somit sind insgesamt bereits 7.266.500 Dosen Corona-Impfstoff ins Land gekommen. Neben Sputnik waren dabei auch Lieferungen des chinesischen Vakzins sowie von AstraZeneca/Oxford. Angesichts des nahenden Herbstes wappnen sich die Behörden des Landes derzeit für die nächste Corona-Welle.
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