New York (dpa) - James Levine, der frühere Star-Dirigent der New Yorker Metropolitan Oper, der nach Missbrauchsvorwürfen 2018 seinen Job verlor, ist tot. Das bestätigte ein Sprecher des Opernhauses in Manhattan am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere US-Medien unter Berufung auf den Arzt des Dirigenten berichtet, dass Levine bereits am 9. März im Alter von 77 Jahren im kalifornischen Palm Springs gestorben sei. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekannt.
Der 1943 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio geborene Levine galt als einer der besten Dirigenten seines Heimatlandes. Seit den frühen 1970er Jahren arbeitete er an der renommierten Metropolitan Oper und war dort auch lange Jahre musikalischer Leiter. Daneben wirkte er aber auch an zahlreichen weiteren Opernhäusern und war unter anderem mehrere Jahre lang Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Nach gesundheitlichen Problemen hatte er sich 2016 vom Posten des musikalischen Leiters der Met zurückgezogen. Kurz danach wurden Missbrauchsvorwürfe gegen Levine laut. Eine interne Untersuchung des Opernhauses kam zu dem Schluss, dass Levine „seinen Ruf und seine Machtposition genutzt hat, um Künstlern nachzustellen und sie zu missbrauchen“ - der Dirigent wurde entlassen, als bis dahin ranghöchster Vertreter der Klassik-Welt, der im Zuge der #MeToo-Debatte um sexuelle Übergriffe seinen Job verlor.
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