Die Wirtschaftsleistung der Europäischen Union soll einer Prognose der EU-Kommission zufolge Ende des Jahres wieder auf Vorkrisenniveau sein. Damit erhole sich die Wirtschaft schneller als zunächst angenommen. Die Schätzung geht von einem Wachstum von 4,8% in diesem Jahr aus. Das Gleiche gilt für die Euro-Zone. Im Vergleich zu früheren Prognosen erhöhte sich die Erwartung damit um 0,6 Prozentpunkte für die EU und 0,5 Prozentpunkte für die Eurozone. Im kommenden Jahr wird ein Wachstum von 4,5% für beide prognostiziert.
Für Deutschland kommt es laut der Einschätzung dieses Jahr zu einem Wachstum der Wirtschaftsleistung (BIP) von 3,6% und 2022 zu 4,7%. Die Wirtschaft werde so schnell wie seit Jahrzehnten nicht mehr wachsen, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Dies wird unter anderem auf die voranschreitenden Impfungen sowie eine effektive Corona-Eindämmungsstrategie zurückgeführt, die eine Wiederöffnung der Wirtschaft erlaubt hätten.
Die stärksten Wachstumsraten werden dem Bericht zufolge in diesem Jahr in Rumänien (7,4%) und Irland (7,2%) erwartet. Kommendes Jahr sind die Prognosen vor allem für Spanien (6,3%) und Griechenland (6,0%) günstig. Die Wirtschaftsleistung der Tourismusländer war aber auch im Krisenjahr 2020 mit minus 10,8% in Spanien und minus 8,2% in Griechenland im EU-Vergleich überdurchschnittlich stark geschrumpft.
Risiken durch die neuen Virusvarianten unterstrichen die Bedeutung, die Impfkampagnen weiter zu beschleunigen, hieß es.
In dem Bericht wird zudem eine Inflation von 2,2% erwartet, was 0,3 Prozentpunkte mehr als in der vergangenen Prognose waren. Nächstes Jahr könnte die Teuerungsrate mit 1,6% deutlich niedriger ausfallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt beim Ziel der Preisstabilität eine Inflationsrate von mittelfristig knapp 2% an. So sollen stabile Preise gewährleistet werden. Für Deutschland wird von 2,8% in diesem und 1,6% im kommenden Jahr ausgegangen. (dpa)
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