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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Entspannung auf La Palma

Vulkan beruhigt sich weitgehend

Vulkan
Der Vulkanausbruch in der Cumbre Vieja hatte die Insel La Palma über Monate fest im Griff. (Foto: dpa)

Palma (dpa/wvg) – „Der Vulkan schweigt tatsächlich, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so bleibt“, sagte die Inhaberin eines kleinen Ladens auf der Atlantikinsel La Palma dem staatlichen spanischen TV-Sender RTVE. Über dem Vulkan in der Cumbre Vieja steht an diesem Donnerstag kurz vor Weihnachten nur noch eine kleine Rauchwolke. Mehr als drei Monate hatte der Vulkan donnernd und fauchend Rauch, Asche und mehr als 1000 Grad heiße Lava ausgespuckt, der längste Ausbruch in der Geschichte der Insel.

Seit Montagabend hat sich der noch namenlose Feuerberg im Süden der Insel beruhigt. Zuvor hatte er noch einmal in einem letzten großen Aufbäumen seine ganze Kraft gezeigt, große Mengen Lava und Rauch Hunderte Meter in die Höhe geschleudert. Seither berichten Experten von einer weitgehenden Beruhigung. Es gebe nur noch sehr wenige schwache Erdbeben in mehreren Kilometern Tiefe, aus dem Vulkankegel selbst seien gar keine Erschütterungen mehr feststellbar und auch die Menge des ausgestoßenen Schwefeldioxids sei sehr stark zurückgegangen. Von einer wirklichen Stabilisierung könne aber erst gesprochen werden, wenn dieser Zustand sieben bis zehn Tage anhalte.

Claudia Rodríguez vom Vulkaninstitut der Kanaren, Involcan, mahnte zur Geduld. „Meiner Meinung nach müssen wir sehr vorsichtig sein und dürfen keine falschen Hoffnungen wecken. Ich denke, dass wir jetzt zehn Tage warten müssen, ob die Werte gleich bleiben, und dann werden wir ein Ende des Ausbruchs bestätigen können“, sagte sie im Fernsehen.

Selbst wenn es so kommen sollte, ist die Bilanz schon jetzt verheerend für die 85.000 Einwohner der Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas. Rund 7000 Menschen mussten wegen der heranrückenden Lava ihre Häuser räumen und sind bei Angehörigen, in Hotels, Pensionen oder in vom Staat angemieteten Wohnungen untergekommen. Ihre Häuser wurden entweder von der Lava zermalmt und verbrannt, oder sie befinden sich in der Sperrzone unterhalb des Vulkans.

Draußen werden die Folgen noch lange zu sehen sein. Knapp 1200 Hektar der Insel sind mittlerweile mit einer dunklen Kruste aus erkalteter Lava bedeckt. Es wird Jahrzehnte dauern, bis dort wieder etwas wächst.

Aber es gibt auch schon Pläne für einen Neuanfang. Wenn es nach der Vereinigung der Vulkan-Geschädigten geht, soll südlich von der Ortschaft La Mancha eine neue ökologische und nachhaltige Stadt „Cumbre Nueva“ entstehen, berichtete die Zeitung „El Diario“. Die Fertigteile der Häuser sollten aus Vulkanasche hergestellt werden, sagte der Architekt Sergio González-Jaraba. Und Geologen seien sich sicher, dass der gesamte Energiebedarf der Insel künftig durch Erdwärme gedeckt werden könne, die hier offensichtlich leicht zugänglich sei.

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