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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Drohungen gegen den Botschafter

Actualizado: 6 abr 2021

Ulrich Sante im Internet beleidigt / Übeltäter festgenommen

Sante
Botschafter Ulrich Sante (M.) mit Präsident Alberto Fernández (l.) und Außenminister Felipe Solá. (Foto: cancillería)

Buenos Aires (AT/mc) - Mit üblen Beschimpfungen und Drohungen musste sich vor kurzem der deutsche Botschafter Ulrich Sante auseinandersetzen. Auf seinem Instagram-Konto hatte der Diplomat Anfang des Monats ein Bild seiner offiziellen Akkreditierung bei Präsident Alberto Fernández gepostet. Dies veranlasste einen 43-jährigen Mann aus Mar del Plata, den das Nachrichtenportal „Infobae“ als „EVR“ bezeichnete, Sante aufs Übelste zu attackieren. „Treten Sie zurück. Zyankali oder Blei“, „Nazi-Botschafter“ oder „Raus aus meinem Land oder Sie sterben hier“ waren demnach einige der wirren Schmähungen.

Die deutsche Botschaft, die die Drohungen auch gegenüber dem Tageblatt bestätigte, wandte sich angesichts des Vorfalls an das argentinische Außenministerium. Dieses wiederum schaltete die für Diplomaten-Sicherheit zuständige Einheit der Bundespolizei ein. Schließlich beteiligte sich auch die Anti-Terror-Einheit (DUIA) an den Ermittlungen.

Am Montag erfolgte auf Beschluss von Richter Ariel Lijo die Festnahme des Mannes in Mar del Plata. In dessen Wohnsitz fanden die Ermittler zahlreiche Nahkampfwaffen, Cannabis-Pflanzen sowie eine Uniform der Provinzpolizei.

Eine Auswertung des Profils des 43-Jährigen in den sozialen Netzwerken ergab, dass er offenbar von starkem irrationalen Hass gegen die aktuelle argentinische Staatsführung getrieben ist. So bezeichnete er Alberto Fernández als „Völkermörder“ und dessen Stellvertreterin Cristina Fernández de Kirchner als „Mörderin“. Seine Drohungen richteten sich auch gegen Fernández‘ Sohn Estanislao, der als Drag Queen bekannt ist.

Der Mann aus Mar del Plata prangerte in seinen Kommentaren eine Allianz zwischen dem Botschafter und Fernández an. Naheliegend also, dass die Ablichtung Santes mit dem argentinischen Staatschef und der in dem Post zum Ausdruck gebrachte Wille, die bilateralen Beziehungen mit der Fernández-Regierung zu pflegen, den Zorn des Mannes auf den deutschen Diplomaten hervorgerufen haben mögen. „EVR“ soll in Kürze von dem zuständigen Haftrichter zu dem Sachverhalt verhört werden.

Ulrich Sante seinerseits fungiert seit September vorigen Jahres als deutscher Botschafter in Buenos Aires. Der 63-Jährige hatte sich bereits am 28. Januar zu einem Gespräch mit Alberto Fernández getroffen. Dabei hatte er sich für einen verstärkten Ausbau der bilateralen Beziehungen auf den Feldern Digitalisierung, Industrie 4.0, Energiewende, Duale Ausbildung sowie für einen Austausch zwischen Start-up-Unternehmen beider Länder ausgesprochen.



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