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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Die Woche in Argentinien

Vom 31.1. bis 7.2.

Wann kommt Franziskus?

Seit Jahren wartet Argentinien auf einen Besuch von Papst Franziskus in seiner Heimat - ist es jetzt bald soweit? Franziskus empfing zumindest Präsident Alberto Fernández zu einer Privataudienz im Vatikan. Beide hätten unter anderem über Probleme wie Armut und die Finanz- und Wirtschaftskrise in Argentinien gesprochen, teilte der Vatikan nach dem rund 45 Minuten langen Treffen am vorigen Freitag mit. Von einer Reise nach Argentinien war nicht die Rede. Franziskus ist im März seit sieben Jahren im Amt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hat er seine eigene Heimat seitdem noch nicht besucht. Möglicherweise will sich der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires in dem politisch stark polarisierten Land von keinem der politischen Lager vereinnahmen lassen. Dennoch hoffen viele Argentinier auf den Besuch „ihres“ Papstes. Der Vorsitzende der argentinischen Bischofskonferenz, Oscar Ojea, sagte, möglicherweise könne der Papst Ende 2020 oder 2021 nach Argentinien kommen.


Alfonsín wird Botschafter

Ricardo Alfonsín wird neuer Botschafter Argentiniens in Spanien. Dies gab Präsident Alberto Fernández am Dienstag während seines Besuchs beim spanischen König Felipe VI. bekannt. Alfonsín löst Ramón Puerta ab, der vor vier Jahren von Fernández‘ Amtsvorgänger Mauricio Macri ernannt worden war. Alfonsín gehört der Radikalen Bürgerunion (UCR) an, die mit Macris PRO-Partei das Oppositionsbündnis „Juntos por el Cambio“ bildet. Von daher hielt sich die Freude bei Alfonsíns Parteifreunden in Grenzen: „Es ist eine persönliche Entscheidung. Sie hat nichts mit der Partei zu tun“, distanzierte sich UCR-Chef Alfredo Cornejo. Der Vorsitzende des UCR-Nachwuchses, Martín Borrazas, forderte gar den Ausschluss Alfonsíns aus der Partei. „Es muss Schluss sein damit, dass man mit Hilfe eines Nachnamens die Positionen der UCR verfälscht“. Ricardo Alfonsín ist der Sohn von Rául Alfonsín, dem ersten demokratischen Präsidenten nach der Militärdiktatur.


Mehr Frauenmorde

Die Anzahl der Frauenmorde in Argentinien ist zuletzt erneut gestiegen: Wie die Zeitung „Clarin“ berichtet, verzeichnete die Beobachtungsstelle „Ahora que sí nos ven“ (übers.: „Jetzt, da sie uns sehen“) über den Januar dieses Jahres 34 Femizide - einer alle 22 Stunden. Seit Anfang 2019 lässt sich somit ein Anstieg feststellen: Passierte von Januar bis November 2019 noch alle 27 Stunden ein Mord an Frauen, erhöhte sich die Frequenz im Dezember 2018 auf knapp über 22 Stunden und erreichte mit 34 Opfern im Januar 2019 (22 pro Stunde) einen neuen traurigen Höchststand. 70 Prozent der Taten wurden dabei von (Ex-)Partnern der Opfer begangen, 31 Prozent der Opfer hatten die Täter bereits zuvor wegen Gewaltdelikten anzeigt. Die Beobachtungsstelle ordnet die Taten in einen breiteren Zusammenhang geschlechtsspezifisch motivierter Gewalt ein und sieht die Ursache des Problems in der tiefen kulturellen Verankerung des sogenannten „machismo“.


Queer-Tourismus boomt

Der LGBT*-Tourismus in Argentinien befindet sich auf Wachstumskurs. Laut einem Bericht der Zeitung „Clarin“ reisten im Jahr 2019 ca. 550.000 queere Menschen nach Argentinien, für das laufende Jahr wird ein Anstieg auf 600.000 erwartet. Damit machten diese Touristen zuletzt einen Anteil von ca. acht Prozent der Gesamtzahl der Urlauber aus. Mit fast 65 Prozent der queeren Besucher ist Buenos Aires besonders beliebt. Aber auch Orte wie Iguazú oder Mendoza werden gerne besucht. Die „Cámara de Comercio LGBT Argentina“ (CCGLAR; Argentinische LGBT-Handelskammer) erklärt die Attraktivität Argentiniens insbesondere durch für LGBT*-Reisende wichtige Sicherheitsaspekte. Aber auch die gesetzlich verankerte und vielfach gelebte Akzeptanz von Vielfalt in der argentinischen Gesellschaft sei von großer Bedeutung. Unter LGBT* versteht man Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender.

(AT/wvg/mc/dpa)

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