Vom 3.1. bis 10.1.
Provinzparlament verabschiedet Steuerreform
Am Mittwochabend verabschiedete der Senat der Provinz Buenos Aires das vorher in der Abgeordnetenkammer angenommene Gesetz über die Provinzsteuern. Gouverneur Axel Kicillof hat Änderungen in sein ursprüngliches Projekt eingeführt, die die Opposition und auch eigene Parlamentarier vorgeschlagen hatten. Der Konflikt bezog sich im Wesen auf die Einstufung von Immobilienbesitzern in die höhere Stufe, bei der eine Zunahme von 75% besteht, statt der allgemeinen von 55%, die etwa der Inflation entspricht. Bei städtischen Immobilien gilt die höhere Kategorie jetzt nur für 600.000 Immobilien, statt vorher 1,3 Mio. Bei der Steuer auf landwirtschaftlichen Besitz gab es keine Änderung: die Zunahme von 75% auf den Fiskalwert von 2019 gilt bei Werten von über 3 Millionen Pesos und Flächen von über 2000 Hektar. Die Provinzregierung behauptet, dass dies nur 211 Eigentümer betrifft.
„Piquete“-Rekord
Das Jahr 2019 reiht sich als achtes Jahr in Folge ein, in dem Blockaden öffentlicher Verkehrswege und -zentren mehr als 5000 Mal landesweit stattgefunden haben. Dies geht aus einer Studie des Instituts „Diagnóstico Político“ hervor, die das Phänomen der „Piquetes“ genannten Demonstrationen seit mehr als zehn Jahren verfolgt. Auch wird ein Vergleich der Protestentwicklung während Cristina Kirchners zweiter Amtszeit und der der Cambiemos-Regierung aufgeführt: so war es während ersterer mit 24.378 zu etwas mehr Blockaden dieser Art gekommen, als in der folgenden Legislaturperiode mit 22.999. Was die Zeiträume 2012-2015 und 2016-2019 jedoch gemeinsam haben ist, dass das Erstarken neuer Protestwellen stets mit wirtschaftlichen Krisen koinzidierte.
Balkoneinsturz in Villa Gesell
Im touristischen Küstenort kam es am vergangenen Montag zu einem verheerenden Gebäudeschaden. Dem Abbruch des Balkons im dritten Stock folgten in Kettenreaktion die der sich darunter befindenden Wohnungen. In der gesamten Nachbarschaft soll der Einsturz wie eine Explosion zu hören gewesen sein. Obwohl sich in einigen der Wohnungen Menschen befanden, kam keine Person, bis auf den Schock, zu Schaden. Laut Angaben der Hausverwaltung wurden die Balkone, von denen man Meerblick hat, regelmäßig untersucht und instand gehalten.
Zug nach Mar del Plata immer beliebter
Im Zuge der Krise und aufgrund des Dollar-Wechselkurses, bleibt vielen Argentiniern diesen Sommer nichts anderes übrig, als den Strandurlaub im eigenen Land zu verbringen. Der große Küstenort mit seinem breit angelegten Strand bietet dabei ein günstiges Touristenziel. Aus der Hauptstadt Buenos Aires ist er unter anderem zweimal täglich mit dem Zug zu erreichen. Da man für die Zugfahrt nur ein Viertel dessen bezahlt, was eine Busfahrt kosten würde, greifen immer mehr Leute auf diese Art zu Reisen zurück. Deshalb sind bis Anfang Februar auch nahezu alle Hin- und Rückfahrten bereits ausgebucht. Im Zuge der höheren Nachfrage konnte auch das Angebot verbessert werden. Hatten die Züge bis zum Jahre 2017 noch häufig mit Verspätungen zu kämpfen und brauchten daher im Schnitt sieben Stunden für den Weg, wird dieser mittlerweile in moderaten 5 Stunden zurückgelegt. Außerdem wird einem Speisewagen nebst Bibliothek zur Verfügung gestellt. (AT/jea/ju)
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