(Vom 6.12. bis 13.12.)
Doppelbesteuerungsabkommen
Österreich und Argentinien haben vor wenigen Tagen ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) unterschrieben. Dies teilte Christoph Meran, der Botschafter der Alpenrepublik in Buenos Aires, dem Tageblatt mit. „Es ist eines der modernsten DBAs, die Argentinien bisher unterzeichnet hat, da es auf den OECD-Richtlinien und damit auf internationalen Standards basiert“, betonte der Diplomat. Nach der noch bevorstehenden Ratifizierung in beiden Ländern werde die aktuelle Rechtsunsicherheit bei der Besteuerung von Personen und Unternehmen beseitigt, die bislang die Erbringung von gegenseitigen Dienstleistungen erschwert habe. Meran nannte zwei zwei Bereiche, die von dem Abkommen besonders profitierten: Die argentinische Software- und IT-Branche habe nun die große Chance, in Österreich tätig zu werden, wo es einen großen Bedarf an Softwareexperten gibt. Und für österreichische Exporteure - speziell für die österreichische Consulting-Wirtschaft - ende die Benachteiligung gegenüber anderen Ländern, die bereits ein Doppelbesteuerungsabkommen haben. Der Botschafter verdeutlichte: „Im ersten Halbjahr des Vorjahrs haben die österreichischen Dienstleistungsexporte nach Argentinien um ein Viertel zugelegt. Mit dem nun unterzeichneten DBA könnte das bilaterale Handelsvolumen in den kommenden Jahren um ein Vielfaches steigen.“
Macris Abschied
Mit einer Großkundgebung hat sich Mauricio Macri am Samstag von seinen Anhängern verabschiedet. In seiner rund 15-minütigen Rede auf der Plaza de Mayo positionierte er sich bereits als künftiger Oppositionsführer: „Der neue Präsident wird es mit einer geschlossenen und ernsthaften Opposition zu tun haben, die bereit ist, die Demokratie, die Institutionen und unsere Freiheiten zu verteidigen.“ In Bezug auf Cristina Kirchners jüngste Verteidigungsrede vor Gericht sagte er: „Alles, was wir wollen, ist eine unabhängige Justiz, die sich auf das Gesetz stützt und nicht auf politischen Reden.“ Zwei Tage zuvor hatte sich Macri per TV-Ansprache an die Argentinier gewandt, um eine Bilanz seiner Amtszeit zu ziehen. Dabei behauptete er: „Das Wichtigste war zu zeigen, dass man einen Staat ohne Korruption und Arroganz der Macht führen kann.“ Man hinterlasse ein Staatswesen, in dem es schwerer sei, „das Geld der Argentinier zu rauben“. Indes bedauerte Macri, dass es nicht gelungen ist, Armut und Inflation in den Griff zu bekommen.
Ein Botschafter als Dieb?
Mexikos Botschafter in Argentinien ist wegen eines angeblichen Ladendiebstahls in seine Heimat zurückbeordert worden. Das bestätigte das mexikanische Außenministerium am Sonntag. Der Vorwurf: Der 76-jährige Óscar Ricardo Valero Recio soll versucht haben, eine Biografie des Frauenhelden Giacomo Casanova aus einer Buchhandlung in Buenos Aires zu stehlen. In einem von Infobae veröffentlichten Video ist zu sehen, wie ein in hellem Anzug gekleideter Mann mit Sonnenbrille gezielt ein Buch aus einem Regal nimmt und es zwischen die Seiten einer Zeitung legt. Als der Mann das Geschäft verlässt, ertönt ein Alarm. Sicherheitspersonal kontrolliert seine Quittung. Darauf standen laut Medienberichten allerdings lediglich CDs. Das Buch über das Leben des venezianischen Schriftstellers aus dem 18. Jahrhundert fehlte demnach auf dem Bon. Sollte sich das Video als wahr herausstellen, werde der Botschafter sofort abgesetzt, so das mexikanische Außenministerium.
Das Geld reicht nicht
Durchschnittlich vier von zehn Argentiniern müssen sich verschulden, damit das Geld bis zum Ende des Monats ausreicht. Dies zumindest ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts „Voices“, über die die Zeitung „Clarín“ berichtete. Dafür wurden im November 900 Erwachsene aus allen sozialen Schichten in verschiedenen Regionen des Landes befragt. 35 Prozent gaben an, bereits Freunde oder Familienangehörige um Geld gebeten zu haben. 42 Prozent erklärten, sich bei Kreditkartenzahlungen bei den Banken verschuldet haben zu müssen. Die Daten spiegeln die Entwicklung wider, dass die Gehälter nicht mit der Inflationsrate mithalten. Letztere liegt in diesem Jahr bei 55 Prozent.
Kleinflugzeug stürzt in Haus
In San Fernando ist ein Kleinflugzeug in ein Haus gestürzt. Die vier Passagiere wurden bei dem Unglück in der Nacht auf den vorigen Freitag nur leicht verletzt, wie der Fernsehsender TN berichtete. Die Maschine kam aus Porto Alegre in Brasilien und war auf dem Weg zu dem nördlich von Buenos Aires gelegenen Flughafen. Offenbar war dem Flugzeug kurz vor dem Ziel der Treibstoff ausgegangen. Das Haus befand sich noch im Bau und war zum Zeitpunkt des Unglücks leer. „Wir haben gerade gegrillt, als das Flugzeug abgestürzt ist und die ganzen Stromkabel in der Straße heruntergerissen hat“, erzählte ein Nachbar. „Das hätte in einer Katastrophe enden können.“ (AT/mc/dpa)
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