(Vom 20.9. bis 27.9.)
CFK im Wahlkampf
Mit einem Appell, einen endgültigen Schlusspunkt unter das Kapitel Auslandsverschuldung zu setzen, hat sich Cristina Fernández de Kirchner in den Wahlkampf zurückgemeldet. Die ehemalige Staatschefin, die derzeit für das Amt der Vizepräsidentin kandidiert, zeigte sich am Samstag vor mehreren Tausend Zuhörern in bzw. vor der Universität von La Matanza (Provinz Buenos Aires). Kirchner war zuvor auf Kuba gewesen. Dort hatte sie ihre Tochter Florencia, die sich auf der sozialistischen Karibikinsel in ärztlicher Behandlung befindet (wir berichteten). Bei ihrem Auftritt in La Matanza, bei dem es vordergründig um die Vorstellung ihres Buches „Sinceramente“ (Aufrichtig) ging, forderte sie in Sachen Verschuldung einen ähnlichen Schnitt, wie ihn einst in den 80er Jahren Präsident Raúl Alfonsín mit dem „Nieder wieder“ bezüglich der Militärdiktaturen gemacht habe. In ihrer Rede beklagte Kirchner neben der Verschuldung des Landes beim Internationalen Währungsfonds (IWF) auch die immens gestiegenen Kosten für die Grundversorgungsdienste wie Wasser, Gas und Strom sowie die gestiegene Arbeitslosigkeit und die zunehmende Armut im Land.
Die Sorge der Kelper
Ein No-Deal-Brexit könnte für die Bewohner der Malwinen fatale Folgen haben. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ in einer Analyse. Zum Problem könnte für die „Kelper“ demnach werden, dass für Tintenfische, die die Insulaner nach Spanien exportieren, „zwischen sechs und 18 Prozent“ Zölle anfielen, sollte es keinen geregelten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union geben. Für die Inselbewohner wäre dies fatal. Denn ihre Calamares wären so nicht mehr wettbewerbsfähig, und die „Kelper“ würden ihre wichtigste Einnahmequelle verlieren. So könnte es zukünftig vielleicht sogar so kommen, dass die Insulaner besseren Zugang zum EU-Markt hätten, wenn sie zu Argentinien gehörten - vorausgesetzt das jüngst ausgehandelte Abkommen zwischen Mercosur und EU träte in Kraft. Allerdings fühlen sich die Inselbewohner sehr britisch. Erst 2013 hatten sie in einem Referendum mit übergroßer Mehrheit ihren Willen bekundet, weiter bei Großbritannien verbleiben zu wollen. Das Vereinigte Königreich verwaltet die abgelegenen Inseln im Südatlantik seit 1833.
Konflikt in Chubut
Die Situation in der Provinz Chubut bleibt weiter gespannt. In der Provinzhauptstadt Rawson setzten die staatlich Bediensteten ihre Manifestationen für die volle Auszahlung ihrer Löhne fort. Vor dem Provinzparlament veranstalteten sie erneut ein Protestcamp. Die Angestellten der Straßenmeisterei besetzten das Gebäude ihrer Behörde und kündigten Straßenblockaden an. In Buenos Aires zog ein Protestzug zur Vertretung der Provinz Chubut. Vorausgegangen war eine Erklärung von Gouverneur Mariano Arcioni, wonach die Gehälter bis November nur ratenweise gezahlt werden könnten. Zur Verärgerung der Staatsbediensteten trug auch bei, dass der Gouverneur parallel ankündigte, sich selbst und seinen Ministern die Bezüge um 75 Prozent erhöhen zu wollen. Zusätzlich angeheizt wurde das Klima noch durch den tödlichen Verkehrsunfall zweier Lehrerinnen, die nach einer Demonstration auf dem Heimweg mit ihrem Fahrzeug verunglückten.
Bauunglück
Bei einem Bauunglück am Flughafen Ezeiza ist am Dienstag eine Person ums Leben gekommen. 13 weitere zogen sich Verletzungen zu, wie der Flughafenbetreiber Aeropuertos Argentina 2000 mitteilte. Demnach stürzte ein Baugerüst um, das sich an einem Erweiterungsbau von Terminal C befand. Der Flugverkehr wurde nicht beeinträchtigt. Der Erweiterungsbau, der den Namen „Zeppelin“ tragen wird, soll planmäßig Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. Er ist mit einer Fläche von 48.000 Quadratmetern dreimal größer als der Terminal A. Die Zulassung von Low-Cost-Airlines hat den Flugverkehr seit 2017 stark angekurbelt. Am Flughafen Ezeiza wurden 2018 rund 11 Millionen Fluggäste abgefertigt. Der Umbau soll die Kapazität des Flughafens auf jährlich bis zu 30 Millionen Passagiere erhöhen. (AT/mc)
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