(Vom 28.6. bis 5.7.)
Waffenhändlerring ausgehoben
Eine Bande, die illegalen Waffenhandel im großen Stil betrieb, ist den Behörden vor wenigen Tagen ins Netz gegangen. Fast 2600 Feuerwaffen stellte die Gendarmerie bei insgesamt 52 Razzien im ganzen Land sicher. 23 Personen wurden festgenommen. Die Waffen waren zum Verkauf in Brasilien bestimmt, wo es in São Paulo und Rio kriminelle Organisationen als Abnehmer gab. In Argentinien wurden die Waffen zusammengesetzt. Die Teile dafür kamen aus den USA. Munition gelangte über Deutschland, Spanien und Holland hierher. Eine andere Quelle waren ehemalige Waffenfabrikbesitzer in Córdoba, die die Waffenschieber versorgten. Diese brachten ihre „Ware“ dann über Paraguay nach Brasilien. „Die Bande ist komplett zerschlagen“, teilte Ermittlungsrichter Pablo Yadarola dem Fernsehsender TN mit. Kopf des Waffenhändlerringes war ein Mann aus dem Buenos-Aires-Vorort Martínez. Dort fanden die Behörden auch einen geheimen Tresorraum, der voller Waffen war. Die Ermittlungen hatten in den USA begonnen, wo das Heimatschutzministerium auf Postsendungen mit Waffenteilen aufmerksam wurde. Die US-amerikanischen Ermittler informierten ihre argentinischen Kollegen, die den illegalen Waffenhändlern nun das Handwerk legten.
Kindersterblichkeit gesunken
In der Stadt Buenos Aires ist die Kindersterblichkeit auf einen neuen Tiefstwert gesunken. Im Jahr 2018 kamen auf 1000 Kleinkinder durchschnittlich 5,7 Trauerfälle. Im Jahr zuvor lag die Quote noch bei 6,7 Promille. In absoluten Zahlen ausgedrückt: 2018 verstarben in der Hauptstadt 196 Kinder, die ihr erstes Lebensjahr nicht vollenden konnten. Dies sind 38 weniger als 2017, als es noch 234 waren. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Gesamtgeburten von 35.021 auf 34.640 ab. Aktuelle Hauptursachen für den Tod von Kleinkindern sind Untergewicht bei der Geburt, Probleme der Atemwege sowie genetische Erkrankungen. Den Rückgang führte Rodríguez Larreta nun vor allem auf zwei Gründe zurück: Zum einen auf die Arbeit der Zentren für Kleinkinderbetreuung, die vor zehn Jahren eingeführt wurden. Zum anderen nannte der Bürgermeister die personalisierte Betreuung für jede Mutter.
Umstrittenes Urteil
Ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung lautet das umstrittene Urteil, das Richterin Marta Yungano wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt gegen Mariana Gómez verhängte. Der Richterspruch sorgte vor allem in der lesbischen Community für Empörung. Dort sieht man in der Entscheidung vor allem einen Akt der Diskriminierung gegen gleichgeschlechtlich orientierte Personen. Verhandelt wurde ein Vorfall, der sich im Oktober 2017 in Buenos Aires ereignet hatte. Gómez und ihre Partnerin Rocío Girat befanden sich am Busterminal gegenüber dem Bahnhof Constitución, als es zum Streit mit dem Polizeibeamten Jonatan Rojo und dessen später hinzugekommener Kollegin Karen Villarreal kam. Es ging um eine Zigarette, die Gómez sich weigerte, auszumachen. Aus Sicht des Paares war dies aber nur der Vorwand. Stattdessen hätten den Polizisten offenbar die Küsse gestört, die die beiden Frauen sich in der Öffentlichkeit gaben. Es kam zu Handgreiflichkeiten, in deren Folge Gómez vorübergehend festgenommen wurde. Der Frau kündigte an, gegen das Urteil in Berufung gehen zu wollen. Zur Wut über den Richterspruch trug noch bei, dass er ausgerechnet am 28. Juni, dem weltweiten Tag des Gay Pride, verkündet wurde.
Fernández vorgeladen
Brisante Vorladung: Bundesrichter Claudio Bonadio hat Alberto Fernández vor Gericht zitiert. Der Präsidentschaftskandidat ist für Mittwoch als Zeuge in der Causa AMIA geladen. Pikant ist dabei, dass bei diesem Prozess gegen Fernández‘ jetzige Vize-Präsidenschaftskandidatin Cristina Fernández de Kirchner mit Verdacht auf Behinderung der Justiz ermittelt wird. Alberto Fernández selbst hatte 2015 mit Blick auf das sogenannte Iran-Memorandum von einer „Straftatvertuschung“ gesprochen und die damalige Präsidentin Kirchner als deren „Anstifterin“ ausgemacht. Bei dem umstrittenen Abkommen wollte die Kirchner-Regierung mit dem iranischen Gottesstaat zusammen arbeiten, um die Hintermänner des Attentats auf das jüdische Gemeindehaus AMIA in Buenos Aires im Jahr 1994 zu ermitteln. Alberto Fernández sah darin jedoch „fast einen Fall von Selbst-Amnestie“, der letztlich dazu führe, die die verdächtigten iranischen Funktionäre zu schützen.
Obdachlose im Stadion
Wegen niedriger Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt hat der Traditionsverein River Plate aus Buenos Aires die Türen seines Stadions für Obdachlose geöffnet. Mehr als 100 Menschen hätten die Nacht zum gestrigen Donnerstag in der Karate-Trainingshalle am Stadion Monumental verbracht, teilte der Erstligaclub mit. Die Temperaturen in Buenos Aires waren zuletzt in der Nacht auf drei Grad gesunken. River Plate lud seine Fans zudem dazu ein, warme Kleidung und Decken zu spenden und versorgte die Obdachlosen mit warmem Essen. (AT/mc)
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