Das Statistische Amt hat Ende der Vorwoche die definitiven Zahlen über die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2018 bekanntgegeben. Das Jahr begann gut, mit einer BIP-Zunahme (im Vergleich zum Vorjahr) von 4,3% im 1. Quartal und 4% im 2. Quartal, wies dann Mitte des Jahres eine abrupte Umkehr auf, mit minus 3,8% im 3. Quartal und 6,2% im 4. Quartal, so dass das ganze Jahr im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 2,5% endete.
Im Einzelnen entwickelte sich das 4. Quartal gegenüber der gleichen Vorjahresperiode wie folgt:
- Bruttoinlandsprodukt: -6,2%
- Importe (zu fob-Werten): -26,3%
- Gesamtangebot und Nachfrage: -11,0%
- Privatkonsum: -9,5%
- Öffentlicher Konsum: -0,1%
- Exporte (zu fob Werten): +10,4%
- Kapitalbildung (Sachgüter): -25,0%
Abgesehen von der negativen BIP-Entwicklung sind sowohl die starke Abnahme der Importe und die Zunahme der Exporte positiv zu werten, weil dadurch eine strukturell gefährliche Schwäche, nämlich das hohe Leistungsbilanzdefizit, überwunden wurde. Dass dieses Defizit nicht wiederkehrt hängt an erster Stelle von der Beibehaltung eines real hohen Wechselkurses ab, der Exporte anregt und Importe verringert. Die positive Exportentwicklung im 4. Quartal 2018 ist auch auf hohe Weizenexporte zurückzuführen, die schon im Dezember einsetzten, aber auch auf höhere Exporte von Rindfleisch u.a. Produkten.
Negativ bei obigen Zahlen ist der akute Rückgang der Investitionen, was an erster Stelle auf die drastische Verringerung der staatlich finanzierten Infrastrukturinvestitionen zurückzuführen ist. Dennoch wurden die großen Objekte weitergeführt. Es handelt sich an erster Stelle um die große Abwasserleitung entlang des Riachuelo-Flusses, die die Anwässer der Gegend aufnimmt, so dass der Riachuelo sauber bleibt. Doch auch die bedeutende Erweiterung des Flughafens Ezeiza, die Erneuerung der Belgrano-Fracheisenbahn und die Eisenbahnreformen in der Stadt Buenos Aires, schreiten zügig voran, ohne Unterbrechung im 4. Quartal 2018.
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