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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Woche in Kürze

(Vom 3.5.19 bis 10.5.19)

Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 46,33, gegen $ 44,92 in der Vorwoche. In den vorangehenden Tagen war der Dollarkurs noch höher. Die ZB verkaufte Dollar auf Termin, um den Kurs zu drücken. Ebenfalls wurden weiter hohe Zinsen auf Leliq-Schatszscheine gezahlt, die jedoch mit 72,82% um 3,67 Prozentpunkte unter der Vorwoche lagen. Die ZB-Reserven lagen am Mittwoch bei u$s 68,76 Mrd., gegen u$s 72,33 Mrd. in der Vorwoche, was auf die Amortisation von Staatstiteln in Dollar zurückzuführen ist. Von den Reserven können etwa u$s 20 Mrd. für Kurspflege eingesetzt werden, eventuell auch für Kauf argentinischer Staatspapiere, die an der Börse von New York gehandelt werden. Der Rofex-Terminkurs zum 31.3.20 lag bei $ 69,40, was einen Jahreszinssatz von 62,13% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 14,22%, so dass er jetzt um 11,50% über Ende 2018 liegt. Börsenmakler wiesen darauf hin, dass dies auch auf die Amortisation des Staatstitels Bonar 2024 zurückzuführen sei, weil das Geld dann auch in argentinischen Aktien angelegt wurde, die daraufhin im Kurs stiegen. Dabei trat eine leichte Verringerung der Landesrisikorate ein.

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Auch die Staatstitiel standen in einer Woche zum Mittwoch im Zeichen der Hausse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2019: +2,30%; Argentina 2021: +1,60%; Argentina 2026: +3,52%; Argentina 2046: +3,21%; Bonar 2024: +4,54%.

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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 6.5.19 um 30,75%, wobei in den letzten 30 Tagen eine Zunahme von 4,09% eintrat, in der eine Lockerung der Geldpolitik zum Ausdruck kommt. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, stieg in der gleichen Periode nur um 19,07%, aber in 30 Tagen um 3,18%.

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Die gesamten Pesodepositen der lokalen Banken stiegen in 12 Monaten zum 6.5.19 um 31,67% auf $ 3 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen um 3,48% auf $ 1,62 Bio. zu. Die Dollardepositen stiegen um 11,93% auf u$s 34,78 Mrd., und die Dollarkredite um 1,20% auf u$s 16,30 Mrd. Umgerechnet in Pesos machen die Dollardepositen $ 1,6 Bio. aus, 53% der Pesokredite. Doch Dollarkredite dürfen nur für Finanzierung von Außenhandelsgeschäften gewährt werden, so dass die Banken über u$s 11,5 Mrd. verfügen, die sie ohne diese Beschränkung sofort ausleihen könnten.

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Das Abkommen zwischen Regierung und führenden Lebensmittelunternehmen und auch anderen Unternehmen, die die Supermärkte mit Waren beliefern, über sogenannte “gepflegte Preise”, die unter den normalen liegen, wurde bis zum 7. September erneuert. Die Preise wurden dabei um durchschnittlich 4,91% gegenüber denen erhöht, die ab Januar festgesetzt worden waren. Das ist viel weniger als die Preiszunahme, die die betroffenen Produkte allgemein in diesem Jahr erfahren haben, so dass diese Sonderpreise jetzt günstiger sind als bisher. Inbegriffen in die “gepflegten Preise” sind jetzt 543 Marken bestimmter Produkte.

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AFIP-Direktor Leandro Cuccioli sagte vor Unternehmern, das Steueramt habe Unternehmen insgesamt im Rahmen von Moratorien und Genehmigungen, Steuern in Raten zu zahlen, Kredite gewährt, die einen Umfang von ca. $ 300 Mrd. erreicht haben. Das sei mehr als die Kreditsumme der größten lokalen Bank, der Banco Nación, die nur $ 280 Mrd. erreicht habe.

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Die Regierung hat die Rückvergütungen (Subventionen) für Kfz-Exporte nach Mercosur-Staaten per Dekret 338/19 (Amstblatt vom 8.5.19) auf 6,5% erhöht. Im August 2018 war die Rückvergütung von 6,5% auf 2% gesenkt worden, so dass es sich jetzt um die Herstellungen des früheren Zustandes handelt.

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Im April wurden 37.257 Automobile, Lastwagen und Nutzfahrzeuge (“pick ups” u.a.) in das offizielle Register eingetragen, 52% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 4,8% unter März 2019, teilt der Agenturenverband Acara mit. Dies entspricht den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. In 4 Monaten 2019 waren es 176.596 Einheiten, genau 50% unter dem Vorjahr.

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Die Regierung hat die Schaffung eines Kompensationsfonds angekündigt, der bei Zahlungen von 35.000 Hypothekarkrediten des Procrear-Planes eingesetzt wird, wenn die Löhne um 10 Prozentpunkte unter der Inflation zunehmen, die im UVA-Index zum Ausdruck kommt, mit dem diese Kredite wertberichtigt werden. Bei den neuen Krediten wird die monatliche Amortisationsquote um 1,5% erhöht, die für die Inflationsversicherung eingesetzt werden und den neuen Kompensationsfonds bilden. Doch zunächst belastet dies die ANSeS-Kasse und somit schließlich die Staatsfinanzen

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Die Regierung hat das Programm “Ahora 12” bis zum 31.8.19 wieder in Gang gesetzt, das in der Möglichkeit besteht, dauerhafte Konsumgüter in 12 und auch 18 Monatsraten zu zahlen. Doch dabei wird ein Zinssatz von 44,87% berechnet, der mit Provisionen und richtig berechnet auf 73,67% steigt. Bei 18 Raten sind das sogar 77,81%.

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Die Umfrage der ZB über Inflationserwartungen einer Gruppe privater Ökonomen hat um die 40% ergeben, 4 bis 5 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat.

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Im Mai wurde der Tarif von AYSA für die Wasserversorgung in der Bundeshauptstadt und 24 Bezirken der Umgebung um 27% erhöht. Im Januar hatte schon eine Zunahme von 17% stattgefunden. AYSA deckt mit dem Tarif die Kosten, hat jedoch einen Kredit von u$s 500 Mio. aufgenommen, um Investitionen zu finanzieren.

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Beim bilateralen Handelsaustausch mit Brasilien hatte Argentinien im April einen Überschuss von u$s 4 Mio. der sich mit einem Defizit von u$s 694 Mio. im April 2018 vergleicht, ergibt die Statistik des brasilianischen Ministeriums für Entwicklung, Industrie und Außenhandel. Die argentinischen Exporte sanken im April gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 6,7% auf u$s 908 Mio., und die Importe aus Brasilien nahmen um 45,8% auf u$s 904 Mio. ab. In den ersten 4 Monaten ergibt sich ein Überschuss für Argentinien von u$s 338 Mio., der sich mit einem Defizit von 2,72 Mrd. im Vorjahr vergleicht.

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Der Staat hat ein Grundstück von 6.750 qm im Stadtteil “Las Cañitas” (zwischen den Straßen Dorrego, Huergo, Clay und Báez) für u$s 18 Mio. verkauft. Bei der Ausschreibung gab es nur ein Angebot, von der Firma Akinver. Auf dem Gebäude des Grundstücks ist heute das Sozialwerk der Streitkräfte (IOSFA) tätig, weshalb die Übergabe der Immobilie erst am 31.3.20 erfolgen soll. Vom Erlös gehen 30% an das Schatzamt und 70% an die Streitkräfte.

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Das Amt für Staatseinnahmen, AFIP, hat eine Organisation vor Gericht angeklagt, die 170 Unternehmen geschaffen hat, die keine echte Tätigkeit hatten und sich nur mit der Ausstellung falscher Rechnungen befassten, die ca. 2.000 Unternehmen benutzen, um Steuern zu hinterziehen. Der Gesamtbetrag der falschen Rechnungen liegt bei $ 10 Mrd. Das zuständige Gericht hat die AFIP-Klage bestätigt und ist gegen diesen illegalen Verein (“asociacion ilícita”) vorgegangen. Es ist ein Meilenstein beim Kampf gegen die Hinterziehung, wobei sich andere Firmen, die auch falsche Rechnungen verwenden, überlegen werden, dass sie dabei Gefahr laufen, strafrechtlich belangt zu werden.

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Der Weltmarktpreis der Sojabohne ist stark gesunken, was für Argentinien eine hohe Einbuße der Exporteinnahmen bedeutet. Nachdem Sojabohne in Chicago im Februar noch zu u$s 350 je Tonnen gehandelt wurde, sind es jetzt knapp über u$s 300. Dieser Rückgang ist einmal auf eine geringere chinesische Nachfrage zurückzuführen, weil in China die Schweinepest ausgebrochen ist und ein bedeutender Teil des Schweinebestandes geopfert werden musste, so dass jetzt weniger Schweine gefüttert werden müssen. Als Ausgleich hat China jetzt den Import von Schweinefleisch aus Argentinien genehmigt, so dass das Sojamehl im Land zur Mästung der Tiere eingesetzt werden muss. Der Preisrückgang hängt auch mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China zusammen, der zu einem hohen US-Angebot von Sojabohne auf dem Weltmarkt führt.

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Der Index der Industrieproduktion des INDEC lag im März um 13,4% unter dem gleichen Vorjahresmonat und um 4,3% unter Februar 2019. Es sind jetzt schon 11 Monate in Folge mit interannuellen Rückgängen. Im März lagen Kfz um 33,6% unter dem Vorjahr Die Industrie der Möbel u.dgl. verzeichnet -27,4%, die Metallindustrie -18,8%, Textilien, Bekleidung, Gerbereien und Schuhe -17,2%, Nahrungsmittel, Getränke und Zigaretten -7,7%.

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Der Index der Bautätigkeit des INDEC (ISAC, Indicador sintético de la actividad de la construcción) lag im März 2019 um 12,3% unter dem gleichen Vorjahresmonat und um 3,5% unter Februar 2019.

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Die Regierung hat die Lastenhefte für die Ausschreibung der Konzession des Hafens von Buenos Aires genehmigt. Die bestehenden Konzessionen laufen im Mai 2020 ab, und die Regierung beabsichtigt, dass es bei der Erneuerung nur noch eine ist. Die neue Konzession läuft auf 35 Jahre und kann auf 15 weitere Jahre verlängert werden. Dabei sind Investitionen in einer Größenordnung von u$s 2 Mrd. vorgesehen. Für die ersten 10 Jahre muss sich der Konzessionär zu Investitionen von u$s 760 Mio. verpflichten. Die Kapazität des Hafens soll dabei fast verdoppelt werden, von jetzt 1,4 Mio. Containern pro Jahr auf 2,7 Mio. 2030. Zu diesem Zweck sind schon u$s 75 Mio. investiert worden, um die Hafenfläche zu erweitern und den Zugang von größeren Schiffen zu ermöglichen.

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Im April haben die lokalen Fabriken von Automobilen, Lastwagen und Nutzfahrzeugen insgesamt 30.294 Einheiten erzeugt, 33,9% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber 3,7% mehr als im März 2019. Die Lieferungen an die Agenturen betrugen 28.489 Einheiten, 60,9% unter dem Vorjahr, und die Exporte 20.532 Kfz, 3,2% über dem Vorjahr. Daraus ergibt sich, ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen, ein Import von 18.723 Kfz., der somit unter den Exporten liegt.

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Die sogenannte “statistische Gebühr”, die beim Import erhoben wird und zum Zollsatz hinzukommt, wurde durch Dekret 332/19 von 0,5% auf 2,5% erhöht. Dadurch soll der Fiskus bis zu $ 30 Mrd. jährlich an zusätzlichen Einnahmen erhalten.

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Die AFIP hat im Amtsblatt vom 6.5.19 den Beschluss 4477 veröffentlicht, der sich auf die Möglichkeit bezieht, Steuerschulden in Raten zu zahlen. Ab 15. Mai können sich die Schuldner per Internet in die Web der AFIP eintragen, um sich dem Programm anzuschließen. Es kann auf bis zu 60 Monaten gezahlt werden, mit einem Zinssatz von 2,5%.

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Landwirtschaftssekretär Luis Miguel Etchevehere besteht auf dem Beschluss 9/19, der bestimmt, dass bei der Verrechnung des Dollarbetrages der Exporte von landwirtschaftlichen Produkten der Kurs vom Vortag der effektiven Zahlung genommen wird, statt wie bisher, der Kurs, zu dem das Geschäft abgeschlossen wurde. Weder Produktions- und Arbeitsminister Dante Sica, noch die AFIP, sind damit einverstanden, weil dies faktische Schwierigkeiten schaffe und die Kontrolle erschwere. Etchevehere hat eigentlich nur eine Lösung für ein Problem gesucht, dass anlässlich der starken kurzfristigen Kursschwankungen in letzter Zeit aufgekommen war.

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Die Regierung hat kleine und mittlere Unternehmen (pymes) per Dekret 289/19 und 335/19, die bis zu u$s 600.000 in einem Jahr exportieren, und dabei den Betrag des Vorjahres übertreffen, vom Exportzoll ($ 3 oder $ 4 pro Dollar) ausgenommen. Wenn der Betrag übertroffen wird, zahlt das Unternehmen den Exportzoll nur auf die Differenz. Die Maßnahme gilt nicht für Exporte, die für Rechnung Dritter vollzogen werden.

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Der IWF hat letzte Woche eine Mission nach Argentinien geschickt, die aus Roberto Cardarelli und Alejandro Werner (Leiter des östlichen Departements) besteht. Bei dieser vierten Revision des Abkommens geht es um eine Auszahlung von u$s 5,5 Mrd., mit der 78% des Gesamtbetrages des Kredites von u$s 57 Mrd. schon ausgezahlt worden wären.

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Die Zahl der wegen Arbeitsunfällen oder -krankheiten eingeleiteten Gerichtsverfahren lag 2018 um 39,6% unter dem Vorjahr, teilt die Aufsichtsbehörde der ART-Gesellschaften mit. Die Abnahme war noch höher in Córdoba (-74%), der Bundeshauptstadt (-63,7%), der Provinz Buenos Aires (-60,9%) und Mendoza (-54,3%), während in Santa Fe eine Zunahme verzeichnet, weil diese Provinz sich der Reform der Macri-Regierung nicht angeschlossen hat.

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Das Schatzamt hat am Dienstag Schatzscheine in Dollar auf 70 Tage zu 4% für u$s 988 Mio. und Lecap-Schatzscheine in Pesos auf 217 Tage zu 59,43% für $ 31,12 Mrd. untergebracht. Das letzte Mal hatte das Schatzamt für Schatzscheine in Dollar 5,5% bezahlt. Gleichzeitig wurden Bonar 2024 für $ 1,7 Mrd. zurückgezahlt.

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Der Construya-Index, den die Lieferanten von Baumaterialien auf Grund ihrer Lieferungen berechnen, lag im April um 17,1% unter dem gleichen Vorjahresmonat, aber im 3,71% (saisonbereinigt) über März 2019. Die ersten 4 Monaten 2019 lagen um 16,8% unter dem Vorjahr.

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Die Gewerkschaft der Erdölarbeiter hat mit den Unternehmen der Branche die Lohnrunde 2018/19 mit einer Lohnerhöhung von insgesamt 59,5% abgeschlossen, mehr als die Inflation. Im April 2018 wurde eine Zulage von 7,5% gewährt, der dann eine von 5% im Juli, eine weitere von 7,5% im Oktober, eine von 20% im Februar 2019, eine von 5% im März, und eine von 9,1% hinzukamen. Schließlich wurde noch eine Zulage von 5,1% gewährt.

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