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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Argentinische Woche in Kürze

Vom 17.1. bis 24.1.

Der Dollakkurs schloss am Mittwoch bei $ 62,98, ohne Veränderung gegenüber der Vorwoche. Der Kurs schwankt seit vier Monaten um dieses Niveau, wobei in dieser Periode die Inflation weiter andauerte, so dass der Kurs real nicht mehr so hoch ist wie im Oktober. Der Schwarzkurs schloss bei $ 77,75 (Vorwoche: $ 78), und der Kurs, der sich über gleichzeitigen Kauf von Staatspapieren in Buenos Aires und Verkauf in New York ergibt (“contado con liqui”), schloss mit $ 81,72, (Vorwoche: $ 80,84). Die ZB hat weiter eine beschränkte Kurspflege vollzogen, mit geringen Käufen und Verkäufen von Devisen. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 45,42 Mrd, gegen u$s 45,28 Mrd. in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.9.20 bei $ 76,30, was einen Zinssatz von 46,84% zum Ausdruck bringt.

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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 1,83% und lag somit um 0,79% über Ende 2019.

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Die Staatstitel lagen in einer Woche zum Mittwoch im Zeichen der Baisse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -3,12%, Argentina 2021: -2,22%; Argentina 2026: -4,85%; Argentina 2045; -5,52%; Bonar 2024: +2,94%.

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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 3.074,56 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 3.078,26), und bei 18 Karat zu $ 2.252,21 ($ 2.154,78).

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Die Geldmenge, definiert als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 20.01.20 um 23,81%, wobei ab Ende Dezember 2019 eine Abnahme von 14,14% einsetzte. In 12 Monaten nahm der Notenumlauf um 36,01% zu, während die Bankdepositen bei der ZB nur um 2,95% stiegen. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, stieg in 12 Monaten um 50,88%.

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Nach einer Zusammenkunft des Wirtschaftskabinetts mit dem Kabinettschef Santiago Cafiero wurde bestätigt, dass die Pensionen im März um einen festen Betrag erhöht werden, und nicht um einen Prozentsatz. Bei der Konferenz waren Cecilia Todesca (stellvertretende Kabinettschefin), Martín Guzman (Wirtschaftsminister), Claudio Moroni (Arbeitsminister), Matías Kulfas (Produktionsminister), Luis Basterra (Landwirtschaftsminister), Miguel Pesce (ZB-Präsident) Mercedes Marcó del Pont (AFIP-Direktorin) und Alejandro Vanoli (ANSeS-Direktor) anwesend.

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Duch Dekret 96/20 wurden die Steuervergünstigungen für die lokale Fabrikation von Kapitalgütern, die Ende 2019 abliefen, bis Ende 2020 verlängert.

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Die Regierung hat beschlossen, die Pensionen, Hinterbliebenenrenten und Gnadenrenten im März um durchschnittlich 11,56% zu erhöhen, wie es das Gesetz von 2017 vorsieht, das durch das jüngste Notstandsgesetz in diesem Punkt faktisch außer Kraft gesetzt worden war. Doch dabei sollen von den insgesamt 7,3 Mio. Rentnern, die 4,5 Mio. Bezieher niedriger Renten eine höhere prozentuale Zulage und die anderen 2,8 Mio. eine geringere erhalten. Das verstößt jedoch gegen das Gesetz und müsste somit durch ein neues Gesetz verfügt werden. Eventuell kann es auch ein Notstandsdekret sein. Diese Rentenerhöhung kostet die ANSeS insgesamt $ 18 Mrd.

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Die ZB hat den Zinssatz für Leliq-Schatzscheine am Donnerstag der Vorwoche von 52% auf 50% gesenkt. Die ZB schreitet konsequent bei der Senkung dieses Referenzzinssatzes fort. Außerdem hat sie die Zeichnung von Leliq durch die Banken mengenmäßig beschränkt. Gleichzeitig wurde den Investmentfonds die Anlage in Swap-Geschäften der ZB untersagt. Die ZB will, dass die Banken über mehr Mittel verfügen, um auch mehr Kredite und zu günstigeren Bedingungen, an ihre Kunden erteilen.

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Das Schatzamt hat am Montag begonnen, Lecap-Schatzscheine für insgesamt $ 214 Mrd. für Lecap-Schatzscheine mit Badlar-Zinssatz mit Verfall im September und Dezember 2020 umzutauschen. Danach sollen auch Lecap, von denen $ 45,15 Mrd. am 30. August 2020 verfallen, $ 23,75 Mrd. am 28. Februar 2021 und $ 59,3 Mrd. am 13. September 2020, $ $ 40,5 Mrd. am 15. November 2020, durch neue Titel (”lebad”) getauscht werden, die später verfallen. Der Zinssatz ist der Badlar-Satz plus 400 Basispunkte, was gegenwärtig je nach Laufzeit, insgesamt 41,10%, 42,50% und 43,29% ergibt.

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Die ZB hat bestimmt, dass die Banken ihren Kunden auch kurzfristige Fristdepositen (auf 30 Tage) mit Wertberichtigung gemäss dem UVA-Index bieten müssen. Bisher waren die Banken nicht gezwungen, den Abzug dieser Depositen in einer Frist von einem Monat zu erlauben. Die ZB will mit dieser Maßnahme die Anlage in diesen Depositen attraktiver machen, womit auch die Nachfrage nach Dollar verringert würde. Der UVA-Index der ZB hält sich an den Index der Konsumentenpreise des INDEC.

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Die ZB hat durch Mitteilung A 6859 bestimmt, dass Unternehmen, die finanzielle Mittel vom Ausland nach Argentinien überweisen und sie hier investieren, auch Gewinne ins Ausland überweisen dürfen. Allerdings wird der Betrag der Überweisung beschränkt, so dass zunächst nur 30% wieder ins Ausland überwiesen werden können. Außerdem muss es sich um Gewinne handelt, die sich bei einer geprüften Bilanz ergeben.

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Die Stadt Buenos Aires hat einen Titel zu Badlar-Satz plus 8,25%, mit Verfall bis zum Jahr 2022, in Höhe von $ 9,4 Mrd. untergebracht. Der Erlös soll für die Zahlung der Amortisation bestehender Bonds der Stadt bestimmt werden.

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Die Leitung von YPF hat dem Gouverneur von Chubut, Mariano Arcioni, eine Verringerung der Investitionen in der Provinz von 25% im Jahr 2020 mitgeteilt. Das sei eine Folge des Rückganges der Einnahmen, als Folge der Einfrierung des Preises von Benzin und Dieselöl.

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Die Firma Aeropuertos Argentina 2000, die die argentinischen Flughäfen verwaltet, berichtet, dass 2019 insgesamt 41 Mio. Passagiere von diesen Flugplätzen abgeflogen seien, 7,3% mehr als 2018. Davon entfallen 26,74 Mio. auf Inlandsflüge (+12,9%) und 12.95 Mio. auf Auslandsflüge (+3,4%). Der Flughafen El Palomar, den die Low-cost-Airlines verwenden, wies 2019 1,79 Mio. Passagiere auf, 163,3% mehr als 2018.

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Die Sommersaison ist dieses Jahr in Mar del Plata, Pinamar u.a Orten der Atlantik-Küste außerordentlich gut. Die ersten zwei Januarwochen weisen volle Hotels und ausgebuchte Omnibusse aus. Der Bürgermeister von Pinamar erklärte, es sei die beste Saison der letzten 5 Jahre.

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Zwischen 2015 und 2019 ist die effektive Beteiligung der Provinzen (plus Stadt Buenos Aires) am Erlös der Bundessteuern von 40,5% auf 49,6% gewachsen, hat das Institut für Fiskalstudien IARAF (Instituto Argentino de Análisis Fiscal) ermittelt. Die Zunahme ist u.a. darauf zurückzuführen, dass der Abzug des Betrages, der ab 1992 für das Rentensystem bestimmt war (nachdem fast die Hälfte der Provinzen ihre Pensionierungssysteme für Angestellte im Regierungsbereich an den Bundesstaat abgetreten hatte), nicht mehr erfolgte.

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Die Bundesregierung hat am Montag erreicht, den Verfall von Schatzscheinen für $ 86,63 Mrd. auf das zweite Halbjahr 2020 hinauszuschieben. Es handelt sich um den Restbetrag von 60% der Lecap, die am 13. Februar 2020 und am 8. April 2020 verfielen. Die neuen Staatspapiere in Pesos wurden als Lebad getauft und sie werden mit Badlar-Satz (von Privatbanken) verzinst, der gegenwärtig 35,37% beträgt.

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Die Regierung hat im Kongress ein Gesetzesprojekt von Wirtschaftsminister Martín Guzman eingebracht, das das Ministerium befugt, Verhandlungen über die Staatsschuld aufzunehmen. Das Ministerium wird dabei auch befugt, neue Staatstitel auszugeben und Berater und Agenten für die Unterbringung der Titel zu ernennen. Außerdem wird die schon bestehende Gerichtsbarkeit ausländischer Gerichte verlängert. Die parlamentarische Debatte ist für nächste Woche vorgesehen. Die unmittelbare Reaktion des Finanzmarktes auf dies war ein Rückgang bei der Notierung von der Staatstiteln in Dollar, die in New York gehandelt werden, von ca. 6%, während die Staatstitel in Pesos stiegen.

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Im Jahr 2020 sind Zahlungen von Amortisationen und Zinsen der Staatsschuld von u$s 89,71 Mrd. fällig. Bei Abzug der innerstaatlichen Verschuldung verbleiben u$s 36,22 Mrd. Die gesamte Staatschuld erreichte zum 31. Dezember 2019 u$s 323,13 Mrd., was 95% des Bruttoinlandsproduktes darstellt. Doch die Schuld des Schatzamtes gegenüber der ZB, der ANSeS, der Banco Nación u.a Ämtern liegt bei etwas unter der Hälfte der Gesamtschuld. Und wenn man Schulden gegenüber dem IWF, der Weltbank, der BID, der Andenköperschaft, chinesischer u.a. Banken abzieht, die mittel- und langfristig amortisiert werden, dann verbleibt ein Betrag von etwas über u$s 100 Mio., bei dem die Gläubiger private Investmentfonds u.a. Anleger sind.

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Im Dezember kauften 2,6 Mio. Personen Dollar zum offiziellen Kurs, die prinzipiell für Sparzwecke bestimmt sind, berichtet die ZB. Es waren 179,8% mehr als im gleichen Vorjahresmonat. und 46,9% mehr als im November 2019. Auf der anderen Seite verkauften nur 330.000 Personen Dollar. Bei den Dollarkäufen handelte es sich um einen Betrag von durchschnittlich u$s 178, während es bei den Verkäufen u$s 400 waren. Der Dollar wird im bimonetären Währungssystem, das de facto in Argentinien besteht, für Liquiditätshaltung eingesetzt, wobei bei hoher Inflation die Liquiditätshaltung in Pesos abnimmt. Die ZB stuft diese Dollarkäufe als Kapitalflucht ein, was sie jedoch nicht sind, weil diese Dollar zum allergrößten Teil in Argentinien bleiben, um gelegentlich entweder direkt für Käufe von Immobilien u.a. Gütern eingesetzt zu werden, oder in Pesos getauscht werden, um Ausgaben in dieser Währung zu decken.

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Am Dienstag wurden Leliq-Schatzscheine für $ 700 Mio. untergebracht. 78% ($ 550 Mrd.) entfielen auf Lelic auf 14 Tage, und 22% ($ 150 Mrd.) auf 7 Tage. Nur Banken durften die Leliq kaufen. Nachdem die ZB keine Swap-Geschäfte mehr durchführt, haben die Banken die entsprechenden finanziellen Mittel auf Leliq konzentriert.

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Das ungelöste Problem der zwei Kernkraftwerke, die mit der chinesischen Regierung unter der Regierung von Cristina Kirchner verplichtet wurden, kommt jetzt wieder auf. Macri hatte beschlossen, dass den chinesischen Unternehmen nur ein Kraftwerk in Auftrag gegeben werde, doch der Bau wurde nie begonnen. Der ehemalige Schatzminister Nicolás Dujovne und der damalige Energiesekretär Gustavo Lopetegui, widersetzten sich dem Bau dieses Kraftwerkes, weil es einen Energieüberschuss gäbe und der zukünftige Bedarf wirtschaftlicher mit Energie aus anderen Quellen gedeckt werden könne. Auf alle Fälle ist die Investition pro KW bei diesen Kernkraftwerken unverhältnismäßig höher als bei anderen Kraftwerken, und die Stromkosten sind auch anormal hoch. Argentinien hat noch die Möglichkeit, die Stromerzeugung durch Wasserkraftwerke, Windkraftwerke und Solaranlagen stark zu erhöhen, und das ist auch alles viel wirtschaftlicher als Kernkraftwerke und schafft auch kein direktes oder potentielles Umweltproblem.

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