(Vom 13.12. bis 20.12.)
Der Wechselkurs schloss am Mittwoch zu $ 63,08 pro Dollar, unverändert gegenúber der Vorwoche. Auf dem Grossistenmarkt wurde der Dollar zu $ 59,82 gehandelt, wie in der Vorwoche. Der Schwarzkurs (gennant “blue”) erreichte $ 75,25, gegen $ 68,50 in der Vorwoche. Die Ankündigung der Steuer von 30% bei Dollarkäufen auf dem offiziellen Markt hat den Schwarzkurs sofort in die Höhe getrieben. Der Kurs, der sich bei Käufen von Dollartiteln auf dem lokalen Markt und gleichzeitigem Verkauf in New York ergibt (genannt “contado con liqui”) lag bei $ 73,22, gegen $ 74,90 eine Woche zuvor.. Die ZB hat weiter Leliq untergebracht, diese Woche für $ 184,26 Mrd. zu 63%., wobei gleichzeitig Leliq für $ 181,44 Mrd. verfielen. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 44.31 Mrd., gegen u$s 43,91 Mrd. eine Woche zuvor. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.9.20 bei $ 82,75, was einen Jahreszinssatz von 51,08% zum Ausdruck bringt.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires stieg in einer Woche zum Mittwoch um 7,43%, womit die Zunahme im Laufe dieses Jahres 24,19% beträgt.
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Die Staatstitel wiesen in einer Woche zum Mittwoch eine ausgeprägte Hausse auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: +6,11%, Argentina 2021: +6,67%; Argentina 2026: +9,55%; Argentina 2046: +19,72%; Bonar 2024: +22,31%.
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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 2.757,95 je Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 2.740,57), und bei 18 Karat zu $ 1.930,56 ($ 1.918).
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Die Geldmenge, definiert als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 16.12.19 um 24,62%, wobei die Zunahme in den letzten 30 Tagen 7,57% betrug. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das Zahlungsmittel im weiteren Sinn umfasst, stieg in einem Jahr um 39,46%.
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Die gesamten Pesodepositen der lokalen Banken stiegen in 12 Monaten zum 16.12.19 um 21,78% auf $ 3,61 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen in dieser Periode um 18,14% auf $ 1,91 Bio. zu. Die Dollardepositen lagen mit u$s 20,64 Mrd, um 37,78% unter einem Jahr zuvor, und die Dollarkredite lagen mit u$s 10,85 Mrd. um 31,48% unter dem Vorjahr.
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Die Arbeitslosigkeit erreichte im 3. Quartal 2019 9,7% der aktiven Bevölkerung (diejenigen, die arbeiten plus die, die sich um einen Arbeitsplatz bemühen), gegen 10,6% im 2. Quartal und 9% im 3. Q. 2018, hat das INDEC ermittelt. Die Unterbeschäftigung lag im 3.Quartal 2019 bei 12,6%, gegen 13,1% im 2.Q. und 11,8% im 3.Q. 2018. Insgesamt haben somit 6,04 Mio. Personen ein Beschäftigungsproblem. Die Arbeitslosigkeit ist besonders bei jüngeren Menschen anormal hoch: bei Frauen von 14 bis 29 Jahren beträgt sie 22,6%, und bei Männern dieser Altersklasse 17,9%. In einem Jahr zum 3. Quartal stieg die aktive Bevölkerung von 46,7% auf 47,2% der Gesamtbevölkerung, und die Zahl der Beschäftigten nahm von 42,5% auf 42,6% zu. Mehr Menschen wollen arbeiten, und auch etwas mehr Menschen sind beschäftigt, auch wenn die Arbeitslosigkeit gestiegen ist.
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Wirtschaftsminister Martín Guzmán hat den ehemaligen Staatssekretär für Finanzen, Daniel Marx, als informellen Berater bei den Schuldenverhandlungen ernannt. Marx verfügt auf diesem Gebiet über eine Erfahrung wie kaum ein anderer. Er war schon Finanzsekretär unter Minister Domingo Cavallo und war danach in einem US-Investment-Fonds an leitender Stellung tätig. Ebenfalls hat Guzmán Adrián Cosentino als Berater aufgenommen, der u.a. im Jahr 2010 als Unterstaatssekretär unter Hernán Lorenzino als Sekretär, an der zweiten Runde der Umschuldung mitwirkte.
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Die Preise von Medikamenten wurden ab letztem Dienstag um 8% verringert (auf der Grundlage des Preises vom 6.12.19) und werden dann bis zum 31.1.20 unverändert bleiben. Das hat die Regierung mit der Pharmaindustrie vereinbart, und Gesundheitsminister Ginés González García mit den Vorsitzenden der drei Kammern dieses Bereiches, Cilfa, Caeme und Cooperala, bekanntgegeben. Der Rabatt umfasst etwa zwei Drittel des Medikamentenumsatzes und schließt jene aus, die im Rahmen der Abkommen mit dem PAMI und IOMA geregelt wurden. Denn bei diesen Anstalten, die große Medikamentenkäufer sind, wurde ohnehin schon ein niedrigerer Preis festgesetzt.
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Landwirtschaftsminister Basterra unterzeichnete mit dem chinesischen Zollverwalter Li Guo ein Abkommen über das sanitäre Protokoll für die Einfuhr von Zitronen u.a. Zitrusfrüchten aus Argentinien in China. Das Protokoll von 2004, das sich auf süße Zitrusfrüchte bezog (Orangen, Mandarinen und Grapefruit), wurde genauer redigiert, und dieses Mal wurden auch Zitronen eingeschlossen, die bisher ausgenommen waren. Argentinien ist ein großer Zitronenproduzent, wobei die Zitronen der Provinz Tucumán zu den besten der Welt gehören (weil sie einen starken Geschmack und eine dünne Schale haben), so dass der Zugang zum chinesischen Markt eine große Bedeutung hat. Die argentinische Zitronenproduktion kann ohne weiteres stark erhöht werden.
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Der Artikel 57 des Gesetzesprojektes, das am Mittwoch im Kongress eingebracht wurde, sieht vor, dass die Regierung Schatzscheine in Dollar auf 10 Jahre für u$s 4,57 Mrd. ausgeben kann, die bei der ZB untergebracht werden. Diese Schatzscheine werden dann eingesetzt, um Dollarschulden zu zahlen. Der Betrag entspricht dem der Zinsen auf Dollarbonds, die 2020 gezahlt werden müssen. Die Zahlung dieser Zinsen wurde somit gesichert, und das hat sofort die Notierung der argentinischen Staatstitel in Dollar gebessert, die in New York gehandelt werden, und somit die Landesrisikorate um 7,5% auf 1.977 Punkte verringert. Das ist jedoch immer noch sehr hoch, da es bedeutet, dass die Rendite argentinischer Staatspapiere um 19,77 Prozentpunkte über der der US-Schatzscheine liegt, die um die 2% beträgt.
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Die Regierung hat mit den Provinzen vereinbart (in einer Zusammenkunft von Präsident Alberto Fernández mit den meisten Gouverneuren), dass der bestehende Fiskalpakt auf unbestimmte Zeit aufgehoben wird. Das bedeutet konkret, dass die Provinzen die Bruttoumsatzsteuer nicht stufenweise senken müssen. Die Senkung hätte die Provinzen 2020 insgesamt um die $ 60 Mrd. gekostet. Die Bruttoumsatzsteuer, die auf jeder Etappe der Fabrikation und des Handels erneut voll erhoben wird (ohne Anrechnung des schon gezahlten Betrages, wie bei der MwSt.), hat eine verzerrende Wirkung, wie keine andere Steuer. Aber für die Provinzen stellt sie den größten Teil der eigenen Einnahmen dar.
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