(Vom 29.11. bis 6.12.)
Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 62,94, gegen $ 62,87 eine Woche zuvor. Bei Grossistengeschäften lag der Kurs bei $ 59,88 (Vorwoche: $ 59,77), der Schwarzkurs lag bei $ 69 (Vorwoche: $ 69,25) und der Kurs, der sich aus geichzeitigen Käufen von Dollarbonds in Buenos Aires und Verkauf in New York ergibt (genannt “contado con liqui”) lag bei $ 75,95 ($ 73,07). Der Devisenmarkt stand weiter unter dem Druck der Abrechnungen von Exporten, die wegen der Befürchtung der Einführung von Exportzöllen bei Getreide und Ölstaat hoch waren. Die Banco Nación hat auch Dollar gekauft, um den Kurz zu stützen. Die ZB-Reserven lagen am Mittwoch bei u$s 43,75, gegen u$s 43,76 in der Vorwoche. Davon sind schätzungsweise u$s 12 Mrd. frei verfügbar. Macri hat somit den Antrag von Alberto Fernandez erfüllt, dass er die Reserven nicht aufbrauche Der Rofex-Terminkurs lag zum 31. August 2010 bei $ 88,40, was einen Zinssatz von 68,44% zum Ausdruck bringt.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 2,55%, so dass er um 14,52% über Ende 2018 liegt.
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Die argentinischen Staatstitel lagen in einer Woche zum Mittwoch im Zeichen einer ausgeprägten Baisse. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: -2,05%; Argentina 2021: -2,07%; Argentina 2026: -2,09%; Argentina 2046: -4,51%; Bonar 2024: -5,47%.
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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 2.759,83 pro Gram gehandelt (Vorwoche: $ 2.723,56). Gold von 18 Karat wurde diese Woche wieder gehandelt, zum Kurs von $ 1.931,74 pro Gramm.
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Die Geldmenge, definiert als monetäre Basis (Banknoten in Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 2.12.19 um 33.94%, bei einer Zunahme von 14,51% in den letzten 30 Tagen. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, stieg in 12 Monaten um 33,71%.
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Die gesamten Pesodepositen der Banken stiegen in 12 Monaten zum 2.12.19 um 17,37% auf $ 3,49 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen in dieser Periode um 20,16% auf $ 1,92 Bio. zu. Die Dollardepositen nahmen in 12 Monaten um 35,42% auf $ 20,88 Mrd. ab, und die Dollarkredite gingen um 29,08% auf u$s 11,23 Mrd. zurück.
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Die lokalen Kfz-Fabriken erzeugten im November 2019 insgesamt 27.099 Automobile, Pick-ups und Lastwagen, 26,4% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 14,9% unter Okrober 2019, teilt der Verband Adefa mit. Die Lieferungen an die Agenturen lagen bei 22.900 Einheiten, 30,8% unter dem Vorjahr und 15,8% unter dem Vormonat. Die Exporte betrugen 17.921 Kfz., 31,2% unter dem Vorjahr und 7,3% unter Oktober 2019. Daraus ergibt sich (ohne Veränderungen des Bestandes zu berücksichtigen) ein Import von 13.722 Einheiten. Von den Exporten gingen 67% nach Brasilien, 5,9% nach Perú, 5,6% nach Chile und 4,9% nach Kolumbien. In 11 Monaten 2011 lag die lokale Kfz-Produktion bei 300.263 Kfz, 32,7% unter dem Vorjahr. Die Lieferungen erreichten 341.323 Kfz., 46,1% unter dem Vorjahr und die Exporte 205.283 Einheiten, 16,7% unter dem Vorjahr. Daraus ergibt sich ein Import von 245.343 Einheiten, 20% über den Exporten.
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Im November wurden 25.624 Kfz. in das offizielle Register eingetragen, 35% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 21% unter Oktober 2019, teilt der Agenturen-verband Acara mit. Diese Eintragungen entsprechen dem Verkauf der Agenturen an ihre Kunden. In 11 Monaten wurden 438.230 Automobile, Pick-ups und Lastwagen verkauft, 43,43% weniger als im Vorjahr.
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Der Preis für Rindfleisch stieg im Einzelhandel im Oktober um fast 10%, berichtet das Institut für Förderung von Rindfleisch Ipcva. Dabei lag die Zunahme bei den Metzgereien (die für 73% des Konsums verantwortlich sind) bei 10,3%, während sie bei Supermärkten (die 27% des Konsums versorgen) nur bei 7,5% lag. Doch bei einzelnen Schnitten gibt es Differenzen in beiden Richtungen zwischen Metzgereien und Supermärkten, wobei Schnitzel und Hackfleisch in den Supermärkten viel billiger sind. Der Preis für Schweinefleisch stieg im Oktober nur um 5,4% und der von Geflügel um ca. 5%.
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Die Billigfluglinie Jet Smart, hat die Konkurrenzfirma Norwegian Air Shuttle gekauft. Norwegian hatte in Argentinien drei Boeing 737 für 20 Inlandsflüge täglich eingesetzt. Die sogenannten “low cost airlines” wurden erst unter der Macri-Regierung zugelassen, während vorher das Konzept galt, dass sie Aerolineas Argentinas schädigen und dabei auch das Defizit dieses Staatsunternehmens erhöhen würden. Die billigeren Flüge haben zu mehr Passagieren beim inländischen Fflugverkehr geführt, und vielen Menschen erlaubt, zum ersten Mal zu fliegen. Die Zahl der Passagiere von AA nahm gleichzeitig zu.und das Defizit nahm stark ab.
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Die Zahl der eingetragenen Arbeitnehmer lag im September mit 6,04 Mio. um 2,2% unter dem gleichen Vorjahresmonat und um 0,4% unter August, hat das Arbeitssekretariat gemäß dem letzten monatlichen Bericht ermittelt. Es war der niedrigste Stand seit 2014. Der interannuelle Rückgang betrug bei der Industrie 4,5%, bei der Bauwirtschaft 4,2%, beim Handel 3,6%. Doch es gab auch Zunahmen: 5.1% beim Bergbau (wegen Vaca Muerta), 1,5% bei der Landwirtschaft, 0,8% bei Strom, Gas und Wasser, und 0,4% bei der Lehrtätigkeit. Einschließlich selbstständig Tätigen und Einheitssteuerzahlern verringerte sich die Zahl der Beschäftigten interannuell um 0,8% auf 12,11 Mio. Dabei gab es jedoch eine Zunahme von 1,1% beim Staatsbereich. Zu den formellen Beschäftigten kommen noch über 4 Mio. Schwarzarbeiter hinzu, die das Arbeitssekretariat bei dieser Statistik, die auf den Zahlen der ANSeS beruht, nicht angibt.
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Der Staatssekretär für Modernisierung, Andrés Ibarra, gab bekannt, dass die Zahl der Angestellten des Bundesstaates zwischen Dezember 2015 und September 2019 um 60.000 (gleich 7,4%) abgenommen hat. Bei der eigentlichen Staatsverwaltung (ohne Justiz, Sicherheits- und Streitkräfte und ohne Staatsunternehmen) betrug die Abnahme sogar 18,5%, so dass jetzt 193.804 Angestellte sind. Der gesamte Bereich der Bundesregierung erreicht jetzt 739.148 Menschen. Doch die Macri-Regierung hat die Zahl der höheren Posten (die viel höhere Gehälter haben) um 6,6% auf 2.803 erhöht. Dabei wurden eigene Leute ernannt, ohne die geerbten entlassen zu können, weil sie Beamtenstatus haben.
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Staatssekretär Ibarra gab auch bekannt, dass 70% der Haushalte im ganzen Land über eine Internet-Verbindung verfügen, und dass in den letzten 4 Jahren die Geschwindigkeit der Verbindungen von 4,4 auf 21 Mbps gestiegen ist. Während 2015 nur 63 Ortschaften verbunden waren, sind es jetzt fast 1.000. 200 öffentliche Ämter sind auf digitale Amtsverfahren übergegangen.
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Der Preis für Benzin und Dieselöl wurde letzten Sonntag um durchschnittlich 6% erhöht, nachdem vorher die Brennstoffsteuer erhöht worden war. Bei YPF kostet Superbenzin jetzt $ 54,34, $ 61,54 das Infinia-Benzin, $ 49,94 das normale Dieselöl und $ 59,13 das Premium-Dieselöl.
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Der Umsatz des kleinen Einzelhandels lag (in Mengen) im November um 7,3% unter dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet der Verband CAME. Die ersten 11 Monate 2019 lagen um 12,3% unter dem Vorjahr. Im November betrug die interanuelle Abnahme bei Lokalen, die direkt an das Publikum verkaufen, sogar 8,4%, während der Online-Verkauf um 2,1% stieg.
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Die Regierung von Alberto Fernández übernimmt von der von Mauricio Macri 1.406 öffentliche Investitionsobjekte, die sich in Bau befinden. Davon entfallen 650 auf Wohnungen, 56 auf Wasserprojekte (Ausbaggerung von Flüssen u. dgl.), 264 auf städtische Verbesserungen (fließendes Wasser, Abwasserleitungen, Pflasterung und Infrastruktur für öffentliche Dienste), 63 auf Bau, Instandsetzung oder Erneuerung öffentlicher Gebäude, 61 auf Verbesserungen öffentlicher Plätze und 312 auf Beleuchtung, Straßen und Gehsteige.
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Argentinien wird 2019 gemäß offiziellen Berechnungen eine Investitionsrate von 10% des Bruttoinlandsproduktes aufweisen, was als ungenügend betrachtet wird. Die Macri-Regierung wies am Beginn eine Rate von 17% auf, was auch als unzureichend angesehen wird. Vergleichbare Länder liegen bei 24%, und asiatische über 30%, wobei China vor einigen Jahren 40% erreichte. Das Haushaltsprojekt für 2020 sieht Investitionen von $ 252 Mrd. vor, 17% über dem Betrag von 2019. Doch bei einer Inflation,die auf mindestens 35% geschätzt wird, ergibt sich dabei ein Rückgang. Alberto Fernández betont die Notwendigkeit, den Konsum zu erhöhen, und das würde u.a auch auf Kosten der Staatsinvestitionen gehen, wobei im privaten Bereich ohnehin weniger Investitionen vorgesehen sind.
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Der Konzern der Militärfabriken (Fabricaciones Militares), der vom Heer abhängt, wurde unter der Macri-Regierung stark verringert, mit Halbierung des Personals auf jetzt 1.100 Personen, und Schließung der Fabrik in Azul, Provinz Buenos Aires. Das Schatzamt wird dieses Jahr diesem Konzern um die $ 1 Mrd. überweisen (um Defizite und Investitionen zu decken), gegen $ 5 Mrd. im Jahr 2015. Unter der Menem-Regierung wurden wichtige Bereiche des Konzerns privatisiert, an erster Stelle das Stahlwerk Somisa (jetzt Sidinsa, vom Techint-Konzern) und dann auch das Werk für Kupfer- und Messingverarbeitung. Was danach verblieb bezieht sich im Wesen auf Sprengstofffabriken, Fabriken für die Herstellung von Gewehren, Pistolen und schusssichere Westen.
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Im September nahmen die Löhne um durchschnittlich 2,7% zu, während die Inflation (Index der Konsumentenpreise) um 5,9% stieg. Somit ergibt sich ein realer Lohnverlust von 3%. Das ergeben die INDEC-Zahlen. In 9 Monaten 2019 stiegen die Löhne um 29,9%, und die Inflation betrug 37,7%, so dass der Reallohn um 5,7% abgenommen hat. In 12 Monaten zum September nahmen die Löhne um 42% zu und die Inflation betrug 53,5%, so dass der Reallohn um 7,5% zurückging. In 12 Monaten betrug der Reallohnverlust bei Staatsangestellten 5,6% und bei privat legal beschäftigten 6%.
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Im November wurden 18.365 Motorräder in das offizielle Register eingetragen, 40,5% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 21,9% unter Oktober 2019, teilt die Agenturenkammer Acara mit. Diese Eintragungen entsprechen dem Verkauf der Agenturen an ihre Kunden. In 11 Monaten 2019 wurden 304.139 Motorräder in das Register eingetragen, 44,3% unter dem Vorjahr.
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Die bilaterale Handelsbilanz mit Brasilien ergab im November für Argentinien einen Überschuss von u$s 157 Mio., dr sich mit einem negativen Saldo von u$s 4 Mio. im gleichen Vorjahresmonat vergleicht. Das berichtet das brasilianische Ministerium für Entwicklung, Industrie und Außenhandel. Die Exporte nach Brasilien lagen im November um 25% unter dem Vorjahr, und die Exporte nach Brasilien waren um 8% geringer.
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Die Provinzen schulden dem nationalen Unternehmen CAMMESA, das den Grossistenmarkt für elektrischen Strom betreibt, per Ende November insgesamt $ 25,36 Mrd. An erster Stelle steht Misiones mit einer Schuld von $ 6,26 Mrd., gefolgt von Chubut mit $ 5,76 Mrd., Mendoza mit $ 4,04 Mrd., Rio Negro mit $ 3,81 Mrd., San Juan mit $ 1,96 Mrd., Neuquén mit $ 1,49 Mrd., Buenos Aires mit $ 1,44 Mrd. und anderen Provinzen mit insgesamt $ 765 Mio. Diese Schulden werden schließlich mit Subventionen des Schatzamtes für CAMMESA finanziert.
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Der Rindfleischexport erreichte im Oktober mit 95.905 Tonnen (mit Knochen) einen neuen Rekord, mit 96% über dem gleichen Vorjahresmonat, berichtet das Institut der der Förderung von Rindfleisch Ipeva. In Werten waren es u$s 363 Mio.,17,6% über dem Vorjahr. In 10 Monaten wurden 666.040 Tonnen für u$s 2,4 Mrd. exportiert. Von den Exporten gingen 73,7% in Mengen und 64% in Werten nach China.
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Der Hafen von Buenos Aires hat in den letzten 4 Jahren seine Kapazität auf 3,3 Mio. Teus verdoppelt. Die Arbeiten für den neuen Zugang der Eisenbahn, sowie die Auffüllung des Docks F (9 Hektar), die Demontage von alten Schiffen am südlichen Hafenteil, die neuen Einrichtungen bei den Zufahrtskanälen (“balizas”) und der Beginn der neuen Etappe des “Paseo Areneras” und des 6. Docks (wo 15 Hektar aufgefüllt werden), all das hat erlaubt, mehr Waren abzuladen und zu verschiffen und die Hafenkosten stark zu senken, so dass diese jetzt zum ersten Mal unter denen von Santos (Brasilien) liegen. Auch die privaten Unternehmen, die den Hafen betreiben, haben viel investiert und zu diesem großen Fortschritt beigetragen.
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2015 befand sich 45% des Eisenbahnnetzes in schlechtem Zustand, mit Lokomotiven und Waggons, die über 50 Jahre alt waren und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 Stundenkilometern erreichten. Das Defizit des Staatsunternehmens “Trenes Argentinos Cargas” erreichte 2015 u$s 186 Mio, was 2,5 Mal so viel wie die Einnahmen aus Frachten ausmachte, die von 2012 bis 2015 um 20% zurückgegangen waren. In den letzten 4 Jahren wurden 900 Km. Schienen der Belgrano-Bahn erneuert, zu denen 319 Km. hinzukommen, bei denen die Arbeiten nicht beendet wurden, und 459 Km., die noch vorgesehen sind. Ebenfalls wurden 1.163 Km. Schienen der Eisenbahnen San Martín und Urquiza instandgesetzt, wobei bei 923 Km. die Arbeiten schon beendet sind. 93 Brücken, die sich in schlechtem Zustand befanden, wurden instandgesetzt. Es wurden 3.500 neue Waggons und 107 neue Lokomotiven eingesetzt. Die Züge werden jetzt mit einem GPS-System kontrolliert.
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