(Vom 28.6. bis 5.7.)
Der Dollakurs schloss am Mittwoch zu $ 43,25, gegen $ 43,95 eine Woche zuvor. Die ganzen fünf Tage zum Mittwoch lag der Markt unter Angebotsdruck. Die ZB hat weiter Leliq Schatzscheine auf 9 Tage in Höhe von $ 248,80 Mrd. untergebracht, doch dieses Mal zu einem etwas niedrigeren Zinssatz von 60,8%. Die Devisenreserven lagen bei u$s 64,10 Mrd, gegen u$s 64,30 Mrd. in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 30.6.20 bei $ 63,20, was einen Zinssatz von 50,49% zum Ausdruck bringt. Die Zinsen auf vordatierte Schecks, die an der Börse gehandelt werden, lagen bei 30 Tagen bei 45,70% und bei längeren Fristen zwischen 45% und 45,8%.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 3,48%, und liegt somit um 36,35% über Ende 2018.
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Die argentinischen Staatstitel wiesen in einer Woche zum Mittwoch eine allgemeine sehr betonte Hausse auf. Die Entwicklung war im Einzelnen wie folgt: Argentina 2022: +3,49%; Argentina 2021: +2,53%; Argentina 2026: +5,22%; Argentina 2046: +7,70%; Bonar 2024: +2,91%.
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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 1.806,87 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 1.800,05). Gold von 18 Karat wurde erneut nicht gehandelt.
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Die Geldmenge, gemessen als monetäre Basis (Banknoten im Umlauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 1.7.19 um 35,37%, nachdem in einer Woche eine Zunahme von 4,68% einsetzte, was eine direkte Folge der Lockerung der Geldpolitik ist. In 12 Monaten nahm der Notenumlauf um 16,85% zu, wähend die Bankdepositen bei der ZB um 83,94% stiegen. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, nahm in 12 Monaten um 13,56% zu.
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Die gesamten Pesodepositen der Banken stiegen in 12 Monaten zum 1.7.19 um 32,86% auf $ 3,23 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen um 0,24% auf $ 1,63 Bio. ab. Die Dollardepositen stiegen in der gleichen Periode um 10,06% auf u$s 34,97 Mrd., aber die Dollarkredite nahmen um 2,30% auf u$s 15,98 Mrd. ab.
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Der landesweite und grenzübergreifende Stromausfall vom 16.6.19 ist auf eine Überlastung des Fernleitungsnetzes von Transener zurückzuführen, die auf Reparaturen der Leitung von Colonia Elía bis Campana zurückzuführen ist. Das gab Energiesekretär Gustavo Lopetegui bekannt. Der Geschäftsführer von Transener, Carlos García Pereira, erklärte, Transener habe die Auflagen des Konzessionsvertrages streng erfüllt und und in den letzten 3 Jahren pro Jahr drei Mal so viel investiert wie im Durchschnitt der Periode 2002/16, alles in Pesos zu konstanten Werten. Außerdem wies Transener darauf hin, dass der Koeffizient der Pannen bei den Leitungen von 500 KV bei 0,18 je 100 km liege, weit unter anderen Staaten, wobei es in Brasilien 3,33 seien. Transener gehört zu 52,65% der Firma Citelec, die zu je zur Hälfte dem Staat (über das Energieunternehmen Ieasa, früher Enarsa benannt) und Pampa Energía gehört, die von Marcelo Mindlin kontrolliert wird, und das Unternehmen betreibt. 47,35% des Kapitals von Citelec ist verstreut und wird an der Börse gehandelt.Transener betreibt 14.489 km Stromfernleitungen und 57 Transformationsstationen und ist für 85% des landesweiten Hochspannungsnetzes verantwortlich.
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Im Juni 2019 wurden 23.916 Kfz. im Land erzeugt, 39,3% unter dem gleichen Vorjahresmonat. Die Lieferungen an die Agenturen gingen um 34,1% auf 36.501 Einheiten zurück, und die Exporte um 24% auf 17.401 Kfz. Aus diesen Zahlen ergibt sich ein Import (ohne Berücksichtigung der Veränderung des Bestandes ) von 29.986 Einheiten, 72% mehr als die Exporte.
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Die Sekretariate für Umwelt und Energie haben eine Etikettierung der Automobile gemäß ihrem Benzin- oder Dieselölkonsum in Gang gesetzt. Konkret soll es sich um den Konsum bei einer bestimmten Strecke und Geschwindigkeit handeln. Dadurch soll bei Fabrikanten und Konsumenten das Effizienzbewusstsein gesteigert werden. Bei Eisschränken u.a. Haushaltsgeräten wird schon der Energiekonsum angegeben, wobei der Konsument gelegentlich mehr für ein Gerät zahlt, aber dabei am Stromkonsum spart.
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Argentinien hat zum ersten Mal Rindfleisch nach Japan geliert, das in über 100 Lokalen der Supermarktkette ITO Yokado, in Osaka, verkauft wird. Präsident Mauricio Macri, der sich anlässlich des Treffens der G20-Gruppe in Japan befand, hat einen Supermarkt besucht, um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen. Der japanische Bericht von “Full News Network” weist darauf hin, dass die argentinischen Schnitte 20% bis 60% billiger als die von japanischen Rindern und 10% bis 20% billiger als das von den USA gelieferte Rindfleisch sind.
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Die obligatorischen Mindestreserven der Banken sind für Juli und August dank einer neuen Brechungsformel gesenkt worden, was den Banken erlaubt, zusätzliche Kredite für bis zu $ 50 Mrd. zu erteilen. Die Reserven werden jetzt auf die Depositen des Vormonats berechnet, die niedriger als die des laufenden Monats sind. Durch diese Maßnahme wird auch eine Finanzierung des halben zusätzlichen Monatslohnes (“aguinaldo”) vom Juni erleichtert.
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Die Zinsen beim Diskont von vordatierten Schecks an der Börse sind von 44% bis 45% vor zwei Wochen auf 38% in der Vorwoche gesunken, als Folge einer Bestimmung der Aufsichtsbehörde des Versicherungswesens, gemäß der die Versicherungsanstalten 5% ihrer Reserven in der Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen (Pymes) anlegen müssen. Das haben die Firmen getan, indem sie Anteile an Pyme-Investmentfonds gezeichnet haben, wobei diese dann Schecks kauften.
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Die ZB hat mit drei Beschlüssen den Rahmen für die Ausstellung von digitalen Schecks (über Internet) geschaffen, die Echek benannt wurden. Inhaber von Kontokorrentkonten können jetzt diese Schecks über ihre Computer oder Mobiltelefone ausstellen und übertragen, und die Empfänger können sie annehmen oder nicht. Die Empfänger können die Schecks auch indossieren und weitergeben. Das System unterscheidet sich von einer normalen Zahlung über Internet dadurch, dass auch vordatierte Schecks auf diese Weise ausgegeben werden können, mit denen die Unternehmen sich auch finanzieren, und dabei auch eine Kette von Zahlungen entsteht. Die ZB erwartet, dass sich das neue System schrittweise durchsetzt. Dabei würde dann der normale Papierscheck noch weniger verwendet werden, als es schon jetzt der Fall ist.
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Die Regierung der Stadt Buenos Aires hat Anträge von Hotelunternehmen für Investitionen von ca. einer Milliarde Pesos erhalten, die Verbesserungen und Erweiterungen bestehender Hotels bestimmt sind. Ein jüngstes Gesetz für die Stadt bestimmt, dass 27,5% der Investition während 10 Jahren mit der Steuer auf den Bruttoumsatz verrechnet werden können. Außerdem wurden zwei Hotelprojekte in der Stadt vorgelegt, die eine Investition von insgesamt u$s 70 Mio. darstellen.
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AFIP-Direktor Leandro Cuccioli gab bekannt, dass die Überweisungen, die über Apps wie Mercado Pago (Mercado Libre) und Todo Pago (Prisma) durchgeführt werden, auch von der Schecksteuer (Steuer auf Gutschriften und Belastungen von Bankkonten) erfasst werden. Bei diesen Geschäften werden ebenfalls Einbehaltungen der MwSt. und der Gewinnsteuer erfolgen, wobei kleine Unternehmen ausgenommen werden. Auf diese Weise wird dieser Zahlungsverkehr außerhalb des Bankensystems dem der Banken gleichgestellt. Der AFIP-Beschluss soll in diesen Tagen bekanntgegeben werden.
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YPF hat diese Woche den Benzinpreis um 2,5% und den von Dieselöl um 1,75% erhöht, nachdem der internationale Erdölpreis im Juni um 5,68% gestiegen ist. Außerdem wurde die Brennstoffsteuer für Juli um 3,9% erhöht, und für August ist eine weitere Zunahme von 7,9% vorgesehen. In diesem Jahr ist der Preis für Superbenzin und Superdieselöl um 17,5% gestiegen. Super-Benzin kostet jetzt in der Bundeshauptstadt $ 43,71 pro Liter. Auch Shell (die jetzt der brasilianischen Raizen gehört) verfügte eine Zunahme, die durchschnittlich bei 2,1% liegt. Bei Axion (ehemals Esso), Dapsa und Puma erfolgen die Zunahmen etwas später.
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Die ZB hat am Montag u$s 800 Mio. vom Schatzamt gekauft. Schon am 22.6.19 hatte die ZB u$s 400 Mio. gekauft. Diese Dollarkäufe der ZB, die mit Pesos bezahlt werden, haben eine expansive monetäre Wirkung. Dennoch erklärte die ZB, dass das Ziel der Zunahme der monetären Basis beibehalten werde.
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Im Juni wurden 35.954 Kfz in das offizielle Register eingetragen, 44,4% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 3,3% unter Mai 2019. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Juni fünf Arbeitstage weniger als Mai hatte. In 6 Monaten 2019 waren es 249.586 Einheiten, 50,2% unter dem Vorjahr. Diese Eintragungen entsprechen den Verkäufen der Agenturen an ihre Kunden. Die Subvention auf den Verkauf neuer Automobile und “Pick ups” erfasste nur den letzten Teil des Monats Juni, so dass die Wirkung gering war.
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Die Gasförderung erreichte im Mai 2019 137 Mio. Cbm., 7,6% über dem Vorjahr, während die Erdölproduktion um 4,2% stieg. Beim Gas entfällt 41% auf Vaca Muerta, und beim Erdöl 18%., wobei beim Erdöl in Vaca Muerta eine interannuelle Zunahme von 52% stattfand, während die Erdölförderung aus konventionellen Lagern um 2% abnahm. Diese Produktionszunahme hat dazu geführt, dass das Defizit der Energiebilanz beim Außenhandel drastisch abnimmt. 2006 gab es einen Überschuss von u$s 6,1 Mrd. und 2013 ein Defizit von u$s 6,9 Mrd. 2018 lag das Defizit noch bei u$s 2,3 Mrd., und dieses Jahr soll es nur um die u$s 300 Mio. ausmachen, wobei in den folgenden Jahren mit einem zunehmenden Überschuss gerechnet wird.
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