(Vom 27.9. bis 4.10.)
Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 60,22, gegen $ 59,34 in der Vorwoche. Trotz ständiger Dollarverkäufe der ZB und einem Zinssatz von 76,98% bei Leliq-Titeln (bei Unterbringung von $ 246,68 Mrd.) konnte der Kurssprung nicht vermieden werden. Der Kurs bei Geschäften über Kauf und Verkauf von Staatstiteln in Dollar, benannt “contado con liqui”, erreichte $ 66,96. Die ZB hat letzte Woche diese Geschäfte mit zusätzlicen Formalitäten eingeschränkt. Der Schwarzkurs lag bei $ 61. Die ZB-Reserven lagen bei u$s 48,34 Mrd., gegen u$s 49,31 Mrd. in der Vorwoche. Der Rofex-Terminkurs lag zum 31.8.20 bei $ 90, was einen Zinssatz von 61,97% zum Ausdruck bringt.
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Der Merval-Aktienindex der Börse von Buenos Aires wies in einer Woche zum Mittwoch eine Zunahme von 9,14% aus, so dass er ab Ende Dezember um 1,65% stieg.
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Die argentinischen Staatstitel haben sich in der Woche zum Mittwoch allgemein erholt. Die Entwicklung war wie folgt: Argentina 2022: +2,72%; Argentina 2021: +3,15%; Argentina 2026: +2,69%; Argentina 2046: +1,27%; Bonar 2024: +8,85%.
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Gold wurde in Buenos Aires (Banco Ciudad) am Mittwoch bei 24 Karat zu $ 2.669,42 pro Gramm gehandelt (Vorwoche: $ 2.655,26). Gold zu 18 Karat wurde auch diese Woche nicht gehandelt.
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Die Geldmenge, definiert als monetäre Basis (Banknonten im Umauf plus Bankdepositen bei der ZB) stieg in 12 Monaten zum 30.9.19 um 4,83%. Dabei stieg der Bargeldumlauf um 22,76%, während die Bankdepositen bei der ZB um 22,38% abnahmen. Das monetäre Aggregat M2 (Banknoten im Umlauf plus Giro- und Spardepositen), das sich auf Zahlungsmittel im weiteren Sinn bezieht, nahm in 12 Monaten um
22,20% zu.
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Die gesamten Pesodepositen der Banken stiegen in 12 Monaten zum 30.9.19 um 33,36% auf $ 3,35 Bio., und die gesamten Pesokredite nahmen um 3,88% auf $ 1,74 Bio. zu. Die Dollardepositen gingen in diesem Jahr um 26,52% auf u$s 24 Mrd.zurück, und die Dollarkredite nahmen ab Dezember um 12% auf u$s 13,71 Mrd. ab.
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Im September wurden 152.563 gebrauchte Automobile, Pick-ups und Lastwagen verkauft, 7,73% über dem gleichen Vorjahresmonat, aber 5,58% unter August 2019. In 9 Monaten waren es 1,29 Mio. Kfz., 2,72% unter dem Vorjahr. Für jedes neue Kfz. wurden im September 4,26 gebrauchte verkauft, wobei dieser Koeffizient viel höher als üblich liegt.
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Die Consulting-Firma Ecolatina rechnet für dieses Jahr mit einem Defizit der Leistungsbilanz (Handelsbilanz plus Dienstleistungsbilanz und Zinsen) von u$s 2,7 Mrd., das sich mit einem Defizit von u$s 4,3 Mrd. im Jahr 2018 vergleicht. Die Importe weisen einen Rückgang von 28% und die Dienstleistungen einen von 21% auf. Die Warenexporte stiegen um 7%, aber die von Dienstleistungen gingen um 3% zurück.
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Der Betrag, den Personen, die in Argentinien wohnhaft sind, in Bardollar, oder in Anlagen im Ausland haben (weiß und schwarz) halten, beträgt laut INDEC im 2. Quartal 2019 u$s 304.59 Mrd. Die Zahl beruht nicht auf direkten Daten, sondern auf der Differenz, die sich bei der Zahlungsbilanz ergibt. Hier wird jedoch nicht berücksichtigt, dass mit diesen Mitteln allerlei Zahlungen finanziert werden, wie an erster Stelle die Preisdifferenz bei importierten Gütern, bei denen ein niedrigerer Wert angegeben wird (um Zoll und Steuern zu sparen). Ein anderer Teil wird von Auslandsreisenden ausgegeben, und ein weiterer Teil für Informatik-Software, das bei der ZB nicht gemeldet wird. Somit dürfte der effektive Betrag viel niedriger sein.
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Der EMAE-Index des INDEC (“Estimador Mensual de la Actividad Económica”), der eine grobe Schätzung des BIP auf Grund kurzfristig verfügbarer Daten ist, lag im Juli um 0,6% über dem gleichen Vorjahresmonat und 1,6% über Juni 2019. Die Landwirtschaft weist eine interannuelle Zunahme von 20,1% auf, und der Bergbau eine von 2,7%. Doch auf der anderen Seite gab es Rückgänge bei der Finanzvermittlung (-13,9%), der Bauwirtschaft (-2,2%), der Industrie (-2%) und bei Gas, Wasser und Strom (-2,1%).
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Die Gewerkschaft der Handelsangestellten hat mit dem Verband CAME, der den unabhängigen Einzelhandel vertritt, die Zahlung der $ 5.000 an die Arbeitnehmer, die die Regierung verfügt hat, in 5 monatlichen Raten von je $ 1.000 vereinbart, von denen die erste mit dem Septemberlohn gezahlt wird. Die großen Supermarktketten werden den Betrag auf einmal bezahlen.
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Die Zentralbank hat eine Liste von 830 Personen veröffentlicht, die über u$s 10.000 in einem Monat gekauft haben, und dabei auch mitgeteilt, dass diese Personen keine weiteren Dollarkäufe ohne Genehmigung der ZB vollziehen dürfen. Diese Personen haben Dollar in verschiedenen Banken oder Wechselstuben gekauft. Hinzu kommen noch diejenigen, die Dollar über Dritte gekauft haben, was sich jedoch nicht nachweisen lässt. Die ZB wird die Strafen verfügen, die in der Devisengesetzgebung vorgesehen sind.
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Die Regierung hat durch Notstandsdekret 668/19 bestimmt, dass die öffentlichen Ämter ihre finanziellen Überschüsse in Staatstiteln anlegen müssen. Das betrifft auch die Schatzscheine, die am 13. September 2019 für $ 35 Mrd. und u$s 275 Mio. ausgegeben wurden, die der Garantiefonds der ANSeS zeichnen musste.
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Die Regierung hat durch Dekret 669/19 bestimmt, dass Entschädigungen für Arbeitsunfälle und -krankheiten nicht mehr mit dem aktiven Zinssatz der Banken, sondern mit dem RIPTE-Index des Arbeitssekretariates berichtigt werden, der sich auf die durchschnittlichen Löhne bezieht. Das stellt eine Erleichterung für die ART-Gesellschaften dar, die diese Risiken versichern, da der RIPTE-Index 2019 30,6% zunahm, der aktive Zinssatz der Banken jedoch 71,77% betrug.
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Die Consulting-Firma Orlando Ferreres & Partner hat berechnet, dass ihr Index der wirtschaftlichen Tätigkeit im August 2019 um 5,4% unter dem Vorjahr lag. Die ersten 8 Monate 2019 lagen 3,4% unter der gleichen Periode 2018.
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Im September 2019 wurden 35.781 Automobile, Pick-ups und Lastwagen in das offizielle Register eingetragen, 32% unter dem gleichen Vorjahresmonat und 19,42% unter August 2019, berichtet der Agenturenverband ACARA. In 9 Monaten 2019 waren es 379.641 Einheiten, 44,69% unter dem Vorjahr. Diese Eintragungen entsprechen dem Verkauf der Agenturen an ihre Kunden.
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Private Wirtschaftler rechnen allgemein mit einer Zunahme des Indices der Konsumentenpreise vom September von über 5%. Orlando Ferreres & Partner gelangen auf 5,2%.
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