Argentinischer Präsident gratuliert dem Wahlsieger in Brasilien
São Paulo (mc/dpa) - Wenige Stunden nach der Wahl in Brasilien hat Präsident Alberto Fernández seinem zukünftigen Amtskollegen Luiz Inácio Lula da Silva persönlich zu dessen Wahlsieg gratuliert. Der argentinische Staatschef war am Montagmorgen kurzfristig nach São Paulo geflogen, um Lula seine Aufwartung zu machen. „Ich wollte nicht fehlen an diesem Tag, der die Wertschätzung des brasilianischen Volkes für einen großartigen politischen Führer darstellt“, formulierte Fernández. Die Begegnung sollte auch einen Neuanfang symbolisieren: Die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern waren während der Regierungszeit von Jair Bolsonaro in Brasilia auf einen Tiefststand abgesunken.
Lula und Alberto trafen sich in einem Hotel in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole und umarmten sich, wie in einem von Fernández auf Twitter veröffentlichten Video zu sehen war. „Meine ganze Liebe, Bewunderung und Achtung, lieber Genosse“, schrieb der argentinische Präsident. Bei der Stichwahl am Sonntag hatte Lula 50,9 Prozent der Stimmen erhalten, der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro kam nach Angaben des Wahlamtes auf 49,1 Prozent.
Wie das argentinische Präsidialamt mitteilte, sei während des Treffens „mehr über die Zukunft als über die Vergangenheit“ gesprochen worden. Fernández wird mit den Worten zitiert: „Mit, der Lula 2019 auch während dessen Haftzeit besucht hatte, Lula teile ich die Ansicht, dass die Integration Lateinamerikas notwendig ist.“ Auf dem gesamten Kontinent müsse die Demokratie gefestigt und die Wahlen gebührend respektiert werden.
Fernández konnte berichten, dass Lula noch vor seinem Amtsantritt am 1. Januar Argentinien besuchen werde. „Darüber freue mich sehr. In Argentinien kann Lula sich wie zu Hause fühlen.“
Gegenüber dem Sender C5N ging Fernández auf einige der Themen ein, die er mit Lula besprochen hatte: „Wir haben über unseren Beitrittswunsch zur BRICS-Gruppe geredet. Lula wusste bereits davon, aber wir haben unsere Absicht in diesem Sinne bekräftigt.“
Des Weiteren habe man über die neue Weltordnung gesprochen, die sich aus dem Krieg in der Ukraine ergebe. In diesem Zusammenhang gewinne Lateinamerika enorm an Bedeutung für die Welt. „Wir haben Lebensmittel, Lithium, Gas und Kupfer, die wir denjenigen zur Verfügung stellen können, die sie benötigen.“
Am Tag vor dem Besuch kam es auch zu einer mehrdeutigen Szene. So setzte Lula kurzfristig eine Mütze auf, auf der „CFK 2023“ stand. Ein Fingerzeig auf ein mögliches politisches Comeback von Cristina Fernández de Kirchner à la Lula?
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