Ecuadors Ex-Präsident wegen Korruption verurteilt
Quito (dpa) - Wegen Korruption ist der ehemalige ecuadorianische Präsident Rafael Correa in Abwesenheit zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der frühere Staatschef (2007 - 2017) und sein Vizepräsident Jorge Glas hätten von den Schmiergeldzahlungen gewusst und seien mittelbar für das Korruptionsnetzwerk verantwortlich gewesen, hieß es am Dienstag in der Urteilsbegründung. Gegen die Entscheidung in erster Instanz kann noch Berufung eingelegt werden.
Correa lebt derzeit in Belgien und nahm nicht persönlich an der Urteilsverkündung teil. Er hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. „Das ist alles falsch“, schrieb er am Dienstag bei Twitter. „Es ist nichts bewiesen worden.“
Correa und weiteren Politikern und Beamten wurde vorgeworfen, über sieben Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern angenommen zu haben. Im Gegenzug sollen sie Bauunternehmen staatliche Aufträge zugeschanzt haben.
Correa hatte während seiner Amtszeit in Ecuador für eine Phase der politischen Stabilität und des soziales Fortschritts gesorgt. Durch staatlich organisierte Ressourcenausbeutung, vor allem Ölförderung, gelang es ihm, zahlreichen Menschen aus der Armut zu helfen und ihnen Zugang zu Bildung zu verschaffen. Zudem baute er die Infrastruktur des Landes aus. Kritiker warfen ihm allerdings autoritäre Tendenzen vor. Nach dem Ende seiner Amtszeit überwarf er sich mit seinem früheren Vizepräsidenten, dem heutigen Staatschef Lenín Moreno.
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Von Juan E. Alemann
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